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Seit 2012 untersucht das Bundesamt für Sicherheit in der
Informationstechnik (BSI) die Pseudozufallszahlen-Funktionen des
Linux-Kernels (/dev/random) auf Fehler. Es wurde ein neuer Bericht
vom BSI
vorgelegt, der den aktuellen Linux-Kernel 4.12 abdeckt und haben
angekündigt, dass die Tests mindestens zwei weitere Jahre fortgesetzt
werden.
Bislang wurden keine schwerwiegenden Fehler in der Umsetzung des
Linux-Zufallszahlengenerators gefunden und das BSI ist mit den Entropie-Werten
des Kernels zufrieden.
Die Tests wurden von Stephan Müller von der Sicherheitsfirma
Atsec durchgeführt.
Bis Version 4.9 hat er den Zufallszahlengenerator (RNG) des Linux-Kernel
komplett getestet und alle von dieser Version abweichenden Änderungen
bis Kernel-Version 4.12 dokumentiert. Der Linux-Kernel schätzt
die für die Erzeugung der Pseudozufallszahlen genutzte Entropie
laut dem Ergebnis sehr konservativ ein. In der Regel ist also viel
Entropie guter Qualität vorhanden, allerdings geht der Kernel
davon aus, dass ihm weniger Entropie zur Verfügung steht als
das eigentlich der Fall ist.
Die Qualität der vom Kernel zur Verfügung gestellten
Zufallszahlen ist beim Betrieb auf nativer Hardware und in virtuellen
Maschinen vergleichbar, wie die Tests von Müller zeigen. Da
vor allem die Linux-Server, die Webdienste anbieten, immer häufiger
virtualisiert laufen, ist das wichtig. Auch wurde geprüft,
wie viel Entropie beim Systemstart zur Verfügung steht, denn
bei einem Start eines Systems werden viele Dienste initialisiert,
die später ununterbrochen laufen und zum sicheren Betrieb gute
Zufallszahlen benötigen. Der Kernel schätzt auch diese
sehr konservativ ein und liefert zufriedenstellende Ergebnisse.
Somit erfüllt der Linux-Kernel die relevanten Funktionalitätsklassen
(NTG.1 und DRG.3) der Spezifikation 20/31. Auf der Projektseite
des BSI kann die komplette Analyse Müllers in englischer
Sprache heruntergeladen werden. Da der Linux-Kernel ständig
weiterentwickelt werde und gute Zufallszahlen ein grundlegender
Bestandteil der IT-Sicherheit seien, betont das BSI, dass sie den
Linux-Kernel weiter untersuchen wolle.
(ts, hannover)
(siehe auch Heise
News-Ticker:)
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