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Eine Liste mit insgesamt 711 Millionen E-Mail-Adressen, teilweise
mit den dazugehörigen Passwörtern, hat ein französischer
Sicherheitsforscher entdeckt. In
seinem Blog berichtet der Pariser Forscher unter dem Pseudonym
Benkow, dass er die Datensätze auf einem niederländischen
Webserver gefunden hatte, den ein Spambot namens Onliner als Command-and-Control-Server
nutzte. Zusammen mit Konfigurationsdateien des Bots hat er die Daten
dann aus einem öffentlich zugänglichen Ordner kopiert.
In rund 80 Millionen Login-Kombinationen aus E-Mail-Adressen und
Passwörtern und 630 Millionen weitere E-Mail-Adressen unterteilen
sich die Daten, wie Benkows Untersuchungen ergaben. Um Filtermechanismen
zu umgehen, nutze der Spambot Onliner die Logins für den Versand
seiner Spam-Mails über vertrauenswürdige SMTP-Server.
Die restlichen 630 Millionen E-Mail-Adressen seien Empfänger
der unerwünschten, üblicherweise mit Schadcode-Anhängen
präparierten Post aus Onliners Liste.
Seit 2016 soll der Bot im großen Stil für die Verbreitung
der Banking-Malware Ursnif verwendet worden sein, welches ein Trojaner
ist, der auf infizierten Systemen unter anderem Konto- und Kreditkartendaten
stiehlt. Die Verteilung von Ursnif durch Onliner habe bislang mehr
als 100.000 Infektionen weltweit zur Folge gehabt, sagte Benkow
gegenüber ZDNet.
Der Betreiber Troy Hunt des Passwort-Prüfdiensts Have I Been
Pwned wurde von Benkow informiert. Es handele sich um die bislang
umfangreichste Datensammlung eines Spambots, die er in seinen Dienst
eingepflegt habe, betonte er im Rahmen einer eigenen
Analyse und fand dabei seine eigene E-Mail-Adresse zweimal in
der Liste.
Auf haveibeenpwned.com
kann die eigene E-Mail-Adresse geprüft werden, ob diese auf
der Liste des Spambots steht.
(ts, hannover)
(siehe auch Heise
News-Ticker:)
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