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In der GnuPG verbauten Kryptobibliothek Libgcrypt
sind ältere Versionen anfällig für eine Seitenkanalattacke.
Diese ermöglicht es, geheime RSA-Schlüssel bis zu einer
Länge von 1024 Bit im Verschlüsselungsbetrieb auszulesen
(in 13 Prozent der Fälle kann sogar ein RSA-2048-Schlüssel
ausgelesen werden). Der Angreifer muss dazu allerdings bereits beliebigen
Code auf dem System ausführen können, auf dem der Schlüssel
benutzt wird.
Der Angriff könnte dafür verwendet werden, auf virtualisierten
Systemen die Schlüssel einer virtuellen Maschine aus einer
anderen VM heraus zu stehlen. Mit
Version 1.7.8 haben die GnuPG-Entwickler die Sicherheitslücke
von Libgcrypt geschlossen. In den meisten Linux-Distributionen wurde
das Sicherheitsupdate bereits verteilt.
Die Entwickler von Libgcrypt haben laut Bernstein einen eingereichten
Patch, der den im Paper beschriebenen Angriff verhindert hätte,
abgelehnt. Beim nun veröffentlichten Patch
für Libgcrypt wurde stattdessen eine Schutzfunktion namens
Exponent Blinding eingebaut. Diese Funktion soll die über den
Seitenkanal geleakten Daten nutzlos machen.
(ms, hannover)
(siehe auch Heise
News-Ticker:)
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