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Microsoft hat angekündigt, in Zukunft auch außerhalb
des klassischen Patchdays Updates für Windows 10 ausliefern
zu wollen. Ein zusätzliches kumulatives Update soll im Monat
routinemäßig ausgespielt werden, manchmal auch mehr.
Sicherheitsupdates will Microsoft allerdings von dieser Praxis komplett
ausklammern. Es soll sich bei den Updates ausschließlich um
funktionale Patches handeln.
Schon seit Jahren tragen sich die Microsoft-Entwickler mit dem
Gedanken, den Patchday stark aufzuweichen oder abzuschaffen. Der
Anspruch, Admins die Verlässlichkeit eines festen Patchdays
im Monat nicht nehmen zu wollen, siegte bisher allerdings immer
wieder. Mit Windows
10 bewegt sich die Firma trotzdem langsam aber stetig weg von
Kontrolle durch die Admins, hin dazu, dass Microsoft entscheidet,
welche Updates wann installiert werden sollen. Zuletzt mit dem Schritt
zu kumulativen Rollup-Updates und weg von einzelnen Patches.
Der Blogpost von Microsoft macht nicht klar, warum Sicherheitspatches
aus der neuen, flexibleren Release-Strategie ausgeklammert sind.
Diese Entscheidung wirkt angesichts der Tatsache, dass Sicherheitsforscher
die Firma seit Jahren dazu drängen, außer der Reihe regelmäßig
zu patchen, befremdlich.
Viele Forscher weisen darauf hin, dass Microsoft kriminellen Hackern,
falls diese eine Zeroday-Lücke direkt nach einem Patchday angreifen,
ein Handlungsfenster von fast einem Monat gewährt. Das Argument
der Forscher: Da Microsoft Patches, die bereits entwickelt und getestet
sind, zurückhalte, wird die Sicherheit von Millionen Endnutzern
zugunsten gut zahlender Geschäftskunden in Firmen geopfert.
Diese Kritik wird, wenn Microsoft zum ersten Mal außerhalb
des Patchdays Updates verteilt, welche aber keinen Fix für
eine akute Sicherheitslücke, die bereits für Angriffe
missbraucht wird, in Windows enthalten, wohl noch lauter werden.
(mt, hannover)
(siehe auch Heise
News-Ticker:)
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