Schon bald könnten 70 bis 80 Prozent des Internet-Verkehrs
über das neue
Transportprotokoll QUIC laufen, schätzen Experten, die
an der Entwicklung der Spezifikation bei der Internet Engineering
Task Force beteiligt sind (IETF). Außerdem wurde bei der 98.
IETF in Chicago im März deutlich, dass für die Balance
zwischen Vertraulichkeit auf Kryptografiebasis einerseits und dem
Netzwerk-Management andererseits noch einiges auszuhandeln ist.
Die Arbeitsgruppe hat große Schritte nach vorn gemacht und
das Format des QUIC-Headers steht nun. Über eine lange und
eine kurze Header-Version wird QUIC verfügen. Mit Bits zur
Angabe von Protokoll-Typ, Connection-ID, Packetnummer und QUIC-Version
enthält die Langversion noch etwas mehr Informationen. Die
Kurzversion reicht nach dem Verbindungsaufbau und übermittelt
nur noch Typ und Packetnummer, die Connection-ID bleibt als Option.
Von Anfang an ist der Inhalt der Pakete verschlüsselt, kein
großer Unterschied zu HTTPS. Eine umstrittene Neuerung ist,
dass jetzt auch ein Teil der Header-Information verschlüsselt
ist und damit den Blicken Dritter verborgen bleibt. TLS
1.3 dient künftig als Verschlüsselungsprotokoll und
zwar anstatt der ursprünglich von Google genutzten hauseigenen
Crypto-Variante.
Zwar hätten die Google-Entwickler
ihre eigene Verschlüsselung ebenfalls bei der IETF zur Standardisierung
einbringen können. Da die IETF mit der Weiterentwicklung von
TLS zu TLS 1.3 schnell nachgezogen hatte und zudem QUIC-gemäß
einen verschlüsselten Kanal umgehend aufbaut (Zero Round Trip),
fiel die Wahl darauf. Zwar wird beim allerersten Verbindungsaufbau
authentifiziert, aber die Verschlüsselung fehlt noch.
(ts, hannover)
(siehe auch Heise
News-Ticker:)
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