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Seit dem 06.12.2016 kommen Windows-10-Rechner nicht mehr ins Netz. Alle Rechner weisen das selbe Symptom auf: Die IP-Adresseinstellungen werden über DHCP angefordert, aber der Boot-Vorgang wird ohne gültige IP-Adresse abgeschlossen, obwohl der DHCP-Server nachweislich korrekte Daten liefert.

Gemäß der APIPA-Spezifikation holt sich ein solcher Rechner selbst eine IPv4-Adresse aus dem Bereich 169.254.x und kommt damit mangels passendem Gateway nicht ins LAN oder Internet. Über dieses Problem klagt vor allem die englischsprachige Microsoft Community. Ein Zusammenhang mit einem Windows-Update sei nicht ersichtlich, und es sei "von einem Tag auf den anderen aufgetreten". Nur Windows-10-Rechner sind, unabhängig von der Hardware-Konfiguration und der Art der Netzwerk-Verbindung (z. B. LAN oder WLAN), betroffen.

Seit dem 08.12.2016 räumt Microsoft das Problem ein und hat auch eine Umgehung des Problems parat. Allerdings scheint die Ursache weiterhin unklar. Zwar hatte Microsoft am 09.12. ein Cumulative Update for Windows 10 Version 1607 und Windows Server 2016 veröffentlicht, allerdings ist dort weder von der Problemstellung noch von der Lösung zu lesen. Da betroffene Computer gar nicht erst ins Internet kommen, um etwaige Bugfixes zu beziehen, wäre eine direkte Abhilfe ohnehin nicht möglich.

Um das Problem zumindest zu umgehen, gibt es aber etliche Methoden. Die schnellste und einfachste wäre, den Windows-10-Rechner bei gedrückter Shift-Taste neuzustarten oder alternativ in der Windows-Eingabeaufforderung shutdown /r /f /t 0 einzugeben. Wird die IP-Konfiguration als Administrator in der Kommandozeile mit den Befehlen ipconfig /release und ipconfig /renew zurücksetzt, wird kein Neustart benötigt.

Auch soll das manuelle Zuweisen einer festen LAN-IP-Adresse das Problem beseitigen, wie manche Nutzer berichten. Allerdings kommt es auch vor, dass Windows 10 trotz zuvor eingerichteter statischer IP-Adresse zusätzlich eine Adresse aus dem 169er Bereich verwendet, zwischen beiden hin- und herschaltet und so dennoch keine brauchbare IP-Konfiguration hat. Diese Methode ist nicht zu empfehlen. Auf der Suche nach Lösungen sind einige Nutzer auf weitere Methoden gestoßen. Sie sind zwar hilfreich aber umständlicher (z. B. Winsock-Katalog per netsh zurücksetzen, DNS-Client-Service zurücksetzen, System-Scan zur Suche nach Hardware ausführen und ähnliches).

In der Schnellstart-Prozedur von Windows 10 könnte sich die Ursache befinden, respektive in fehlerhaftem Caching der IP-Konfiguration oder fehlerhafter Behandlung von abgelaufenen DHCP-Leases. Da das Abschalten der Schnellstart-Option hilft, deutet das darauf hin. Zudem tritt das Problem in manchen Umgebungen, bei denen die Administratoren auf den von ihnen betreuten Windows-10-Rechnern die Schnellstart-Option abgeschaltet haben, auch nicht auf.

(ts, hannover)

(siehe auch heise-News-Ticker:)

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