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Eine schwerwiegende Sicherheitslücke mit dem Namen Dirty Cow haben die Linux-Kernelentwickler im Kernel geschlossen. Lokale Nutzer hätten die Sicherheitslücke (CVE-2016-5195) dazu missbrauchen können, Dateien zu überschreiben, für die sie lediglich Leserechte haben. So lassen sich auf Linux-Systemen unter anderem die eigenen Nutzerrechte auf Root-Rechte ausweiten.

Seit über neun Jahren (seit Kernel 2.6.22) existiert die Schwachstelle in ihrer aktuellen Form. Kernel-Chef Torvalds erwähnt in seinem Code-Commit mit dem Fix, dass es sich um einen "uralten Bug" handele, der schon vor elf Jahren einmal "schlecht" von ihm selbst gefixt worden war. Diese Änderung habe man wieder rückgängig machen müssen, aber jetzt sei die Sicherheitslücke endgültig geschlossen. Es handelt sich bei dem Bug um eine Race Condition, die anfangs wohl eher esoterischer Natur war. Laut Torvalds sei er nun aber einfacher auszulösen, da sich der Kernel weiterentwickelt habe.

Die neuen Kernel-Versionen, bei denen die Schwachstelle abgesichert wurde, sind bereits fertig oder in Vorbereitung. Bereits verfügbar sind die abgesicherten Kernel 4.4.26, 4.7.9 und 4.8.3, die Version 3.10.104 sollte bald folgen. Die großen Linux-Distributionen arbeiten ebenfalls daran, die Lücke in den von ihnen gepflegten Kernel-Paketen zu schließen.

Hinter dem Namen Dirty Cow verbirgt sich, wenigstens zum Teil, eine implizierte Kritik an Sicherheitslücken, die mit Namen und Logo gebranded werden. Die Betreiber sammeln aber auch Geld für FreeBSD und haben einen Online-Shop eingerichtet, der Merchandising vertreibt.

Zu der Lücke trägt die Webseite aber auch hilfreiche Informationen zusammen. Auf Grundlage des Browser-Useragents wird allerdings die Frage, ob man verwundbar ist, nicht gerade verlässlich beantwortet, da die verwendete Version des Linux-Kernels nicht korrekt geprüft wird.

(ts, hannover)

(siehe auch heise-News-Ticker:)

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