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Die Virtualisierungsplattform OpenVZ
Version 7 erscheint als eigenständige Distribution und soll
die Codebasis der Open-Source-Software näher an die kommerzielle
Variante Virtuozzo heranbringen. Die Entwickler haben den eigenen
Hypervisor jetzt durch KVM/QEMU ersetzt. Es fehlen im Vergleich
zu Virtuozzo, das gleichzeitig ein Update erfährt, einige kostenpflichtige
Pakete und der Anaconda-Installer.
OpenVZ 7 läuft unter Kernel 3.10 und basiert auf Red Hat Enterprise
Linux 7 (RHEL). Einen neuen Satz von Kommandozeilenwerkzeugen beinhaltet
die Distribution. Es lassen sich vom Host aus mit den sogenannten
Guest tools Aufgaben im Gastsystem erledigen wie zum Beispiel das
Ausführen von Kommandos oder das Verändern von Passwörter
und Netzwerkeinstellungen.
Virtuelle Maschinen (VM) sowie Container kommen als Gastsysteme
infrage. OpenVZ setzt für Container auf seine eigene Implementierung.
Im Gegensatz zu Docker zielt sie eher darauf ab, ein komplettes
Betriebssystem zu virtualisieren statt einer einzelnen Applikation.
Es ähnelt stark LXC,
aber unterscheidet sich in einzelnen technischen Details. Die aktuelle
Version von OpenVZ erlaubt Live-Migration von Containern mit CRIU.
libvirt kommt zum Verwalten beider Typen von Gastsystemen zum Einsatz.
Über Universally Unique Identifier (UUID) läuft die Identifizierung
und Festplatten-Images werden nun im QCOW2-Format gespeichert.
Die Entwickler kündigen unter dem Namen "Memory hotplugging"
die Fähigkeit an, im laufenden Betrieb den bereitgestellten
Speicher von VMs oder Containern anzupassen. Memory Guarantees garantieren
Gastsystemen eine minimal nutzbare Menge an Arbeitsspeicher. OpenVZ/Virtuozzo
setzt diese beim Starten einer virtuellen Maschine standardmäßig
auf 40 Prozent des zugewiesenen Speichers, bei Containern auf 0
Prozent. Dieser Wert kann mit dem Kommando prlctl set --memguarantee
manuell eingestellt werden.
Die Entwickler haben außerdem Kernel same-page merging (KSM)
implementiert. So scannt der KSM Daemon regelmäßig den
Speicher auf identische Speicherseiten und fasst diese zusammen.
Er markiert sie dabei als Copy-on-Write (COW). Wird diese Seite
dann von einem Gastsystem verändert, erzeugt der Kernel eine
Kopie davon.
Die Entwickler geben in den Release
Notes an, SimFS, das weiterhin Bestandteil von OpenVZ/Virtuozzo
bleibt, künftig nicht mehr weiterzuentwickeln und auch den
Support einzuschränken. Ab der nächsten Version soll vzctl
als obsolet eingestuft werden. Bereits jetzt sollten sich Nutzer
auf die Alternativen prlctl und virsh einstellen. In der aktuellen
Version kommt vzctl von der kommerziellen Variante, sodass keine
Abwärtskompatibilität gesichert ist.
Ab sofort kann OpenVZ 7 heruntergeladen
werden. Virtuozzo 7 basiert auf der Open-Source-Variante und Kunden
können neben Service und Support zusätzliche kostenpflichtige
Software wie das Virtuozzo SDK kaufen.
(ts, hannover)
(siehe auch heise-News-Ticker:)
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