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Die Sicherheit von Geldautomaten wurde vom Anti-Viren-Spezialist
Kaspersky
Lab untersucht: Fast alle Geräte sind sowohl für einen
direkten physischen Zugriff als auch für entfernte Angriffe
anfällig.
Laut der Analyse,
die auch in deutsch veröffentlicht wurde, kommt Windows XP
auf fast 95 Prozent aller Geräte zum Einsatz. Allerdings wird
Windows XP von Microsoft
schon seit 2014 nicht mehr mit Sicherheitsupdates versorgt. Daher
bieten die seitdem entdeckten Sicherheitslücken (Zero-Day-Exploits)
Angreifern die Möglichkeit, Zugriff auf das Betriebssystem
und somit auch auf die Steuersoftware zu erlangen. Außerdem
seien auf vielen Geldautomaten unnötige Programme installiert,
welche weitere Angriffsmöglichkeiten bieten wie zum Beispiel
Adobes Acrobat Reader.
Oftmals sei auch die Verbindung zwischen PC und Tastatureingabefeld
nur unzureichend geschützt. Die Sicherheitstastaturen würden
zwar die Eingaben noch verschlüsseln, bevor diese an die Steuersoftware
übergeben werden, allerdings könnten sich Angreifer per
Man-in-the-Middle-Attacke als Geldautomaten-PC ausgeben. Mit einem
Befehl könnte dann das Pin-Pad angewiesen werden, fortan alle
Tasteneingaben im Klartext zu übergeben.
Zudem sind laut Kaspersky manipulierte Versionen der Analyse-Tools
im Umlauf, die Ingenieure für die Wartung der Geldautomaten
einsetzen. So könnten sich Angreifer sogar Zugang zum "Safe"
genannten Teil des Geldautomaten verschaffen, also jenem besonders
geschützten Bereich, der das Bargeld sowie das Ein- und Auszahlmodul
enthält.
Kaspersky bemängelt neben weiteren Sicherheitsrisiken außerdem
die nicht selten unverschlüsselten Datenverbindungen zwischen
Geldautomaten und Bank-Servern, worüber auch Kundendaten im
Klartext übertragen würden. Für Kriminelle sei der
Zugriff auf die Netzwerkschnittstellen ebenfalls keine Herausforderung,
da die Schnittstellen häufig frei zugänglich seien.
Kaspersky schlägt zur Verbesserung der Sicherung von Geldautomaten
Herstellern und Banken vor, den XFS-Standard
mit Schwerpunkt auf physischer Sicherheit zu überarbeiten und
eine Zwei-Faktor-Authentifizierung zwischen Hardware und legitimer
Software einzuführen.
Der Weiteren rät Kaspersky zu einer Art "authentifizierter
Geldausgabe" und zur "Implementierung von Verschlüsselungsschutz
und Identitätskontrolle von Daten, die zwischen Hardware-Einheiten
und den PCs im Geldautomat übertragen werden".
(ts, hannover)
(siehe auch heise-News-Ticker:)
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