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Der Sicherheitsforscher Lander Brandt berichtet, dass sich iOS-
und Mac-Apps durch eine manipulierte PNG-Datei zum Absturz bringen
lassen. Durch
einen Fehler bei der Darstellung der Bilddatei würden sich
die Programme unmittelbar beenden.
Viele populäre Apps wie Apple Mail, die iMessage-App "Nachrichten",
Vorschau und beliebte Twitter-Clients von Dritt-Entwicklern wie
Tweetbot sind betroffen, da der Bug in Apples Image-I/O-Framework
steckt, merkt Brandt an.
Mac &
i konnte das Problem in einem Testlauf nachstellen. Wird eine
derartig manipulierte Bilddatei per iMessage oder MMS zugestellt,
stürzt zuerst der Prozess Springboard ab, der für den
Homescreen verantwortlich ist. iPhone oder iPad lassen sich erst
wieder verwenden, nachdem sie für mehrere Sekunden das Boot-Logo
zeigen. Wurde die Nachrichten-App mit der zugestellten Mitteilung
geöffnet, stürzte diese jeweils unmittelbar wieder ab.
Auch das Zwangsbeenden der App über den App-Switcher hat nicht
für Abhilfe gesorgt.
Damit sich die Nachrichten-App wieder öffnen lässt, musste
eine neue Nachricht an das betroffene Gerät geschickt und die
Konversation mit der manipulierten Bilddatei aus der Hauptansicht
per Wischgeste gelöscht werden.
Die manipulierte PNG-Datei können Apps wie Firefox, Google
Chrome oder Thunderbird allerdings anzeigen, da sie nicht auf
Image I/O zurückgreifen. Der Browser
Safari von Apple hat bei der Darstellung Probleme. Er stürzt
aber nicht komplett ab, sondern nur der Renderer wird im Hintergrund
beendet und eine kleine Warnmeldung zeigt an, dass ein Problem mit
dem aufgerufenen Inhalt vorliegt.
Brandt führt aus, dass Apple zur Darstellung der PNG-Dateien
auf die freie Programmbibliothek libpng zurückgreift. Wenn
die PNG-Datei einen unbekannten Chunk enthält, werde der Fehler
ausgelöst. Im vergangenen Dezember hat der Sicherheitsforscher
das Problem an Apple gemeldet. Das Unternehmen teilte Brandt im
März mit, dass die Behebung des Fehlers in Arbeit sei. Derzeit
tritt der Fehler bis hin zu den aktuellen Betriebssystemversionen
iOS 9.3.1 und OS X 10.11.4 auf. Apple will möglicherweise den
Bug erst mit den kommenden Updates auf iOS 9.3.2 und OS X 10.11.5
beseitigen.
(ts, hannover)
(siehe auch heise-News-Ticker:)
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