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Die Entwickler haben mit Ubuntu 16.04 LTS ein neues Paketformat
namens Snap
eingeführt. Snap-Pakete können unabhängig vom Rest
des Betriebssystems aktualisiert werden, da sie ihre eigenen Abhängigkeiten
mitbringen.
Canonical,
die Firma hinter Ubuntu, sagt zudem aus, dass diese Pakete durch
eine Sandbox-Umgebung sicherer seien als herkömmliche deb-Pakete.
Für Ubuntu-Desktop-Nutzer trifft dies aber nicht zu, da ein
bekanntes Sicherheitsproblem von grafischen Linux-Anwendungen auch
bei Snap besteht.
Tastatureingaben und Daten anderer Programme, die zur gleichen
Zeit unter dem X-Server laufen, können von
grafischen Anwendungen abgegriffen werden. So ist die Abschottung
von Snap-Programmen so gut wie gar nicht gegeben, da die Desktop-Ausgabe
von Ubuntu 16.04 auf diese Art die Bedienoberfläche ausgibt.
Mit dem X11-Nachfolger Mir, der auf den Mobile-Versionen von Ubuntu
zum Einsatz kommt, sieht es anders aus. Allerdings ist deren Verbreitung
im Vergleich mit den Desktop- und Server-Ausgaben von Ubuntu zu
vernachlässigen.
Diesen Angriffsweg erschweren einige Distributionen im Gegensatz
zu Ubuntu mit SELinux. Für alle Linux-Distributionen ist aber
eine generelle Lösung für diese Sicherheitsproblematik
in Sicht. Ebenso wie Mir, den Canonical im Alleingang vorantreibt,
löst auch die von der Mehrheit der Linux-Entwickler als X11-Nachfolger
designierte Software Wayland das Problem. Zudem entwickelt das Gnome-Projekt
mit den xdg-apps
eine Technik, die sehr ähnliche Ziele hat wie Snap.
(ts, hannover)
(siehe auch heise-News-Ticker:)
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