|
Das Internet
Storm Center (ISC) warnt, dass derzeit der Banking-Trojaner
Retefe wieder gehäuft Computer befallen soll. Dieser leitet
dann Webbrowser um, fängt Nutzer-Daten ab und manipuliert Transaktionen.
Über Vorfälle in Österreich, Schweden, Japan und
der Schweiz hat das ISC berichtet. Derzeit ist nicht bekannt, ob
der Schädling auch in Deutschland auftreten wird. Retefe hat
es auf Windows-Nutzer abgesehen und verbreite sich über E-Mails
mit Dateianhang.
Eine Zip-Datei mit JavaScript soll sich im Anhang befinden. Wird
das Archiv dann entpackt und der Inhalt ausgeführt, lädt
das JavaScript den Schädling herunter, erläutert das ISC.
Noch ist nicht bekannt, wie die betrügerischen E-Mails daherkommen.
Vor kurzem haben die Drahtzieher hinter Erpressungs-Trojanern wie
Petya
auf gefälschte Bewerbungs- und Rechnungsschreiben als Verbreitungsweg
gesetzt.
Das erste Mal trat Retefe im Sommer 2014 auf. Der Schädling
löscht sich direkt bei der Installation wieder. Trotz einiger
schwer zu entdeckender Manipulationen am System kann er dem Anwender
einen Android-Trojaner unterjubeln. Dieser kann dann den von der
Bank als SMS geschickten Sitzungs-Token (Zweifaktor-Authentifizierung)
abgreifen.
Retefe verankert in Windows einen neuen DNS-Server und installiert
ein Zertifikat. Wenn ein Nutzer dann die Webseite seiner Bank aufrufen
will, wird er stattdessen aufgrund manipulierter DNS-Antworten auf
eine Seite der Angreifer umgeleitet.
Vom Webbrowser wird die verschlüsselte Verbindung als vertrauenswürdig
eingestuft, da das Zertifikat von der Trojaner-CA beglaubigt ist.
Auf dem Computer werden von einem Viren-Scan keine gefährlichen
Dateien mehr entdeckt. Die aktuelle Variante soll sich laut dem
ISC identisch verhalten.
(ts, hannover)
(siehe auch heise-News-Ticker:)
Hannover · EDV-Beratung ·
Linux · Novell · Microsoft · Seminar ·
IT-Consult · Netzwerk · LPIC · CLE
|