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Microsoft hat ein neues Linux-Subsystem auf seiner Entwicklerkonferenz
Build 2016 für Windows 10 vorgeführt. Zusammen mit dem
Ubuntu-Hersteller
Canonical entwickelte Microsoft ein Subsystem, das in der Windows-Eingabeaufforderung
cmd.exe fast alle Linux-Kommandozeilenprogramme direkt laufen lassen
kann.
Dabei kommt weder ein Container noch eine Linux-VM zum Einsatz.
Die Systemcalls von Linux werden dabei direkt auf entsprechende
Windows-API Funktionen umgesetzt. Die Funktion ist die gleiche wie
bei Wine, nur in die andere Richtung. Windows-Systemfunktionen werden
auf Linux-Systemcalls vom Windows-Nicht-Emulator für Linux
und OS X
abgebildet. Daher können von dem Linux-Subsystem unveränderte
Linux-Binaries im ELF-Format ausgeführt werden.
Die Linux-Programme müssen daher anders als bei der Linux-Umgebung
Cygwin nicht eigens für Windows übersetzt werden. Das
Angebot an Software ist daher deutlich größer. Aus dem
Softwarefundus von Ubuntu 14.04 stammen die verfügbaren Programme.
Unter Windows 10 läuft laut
Dustin Kirkland von Canonical unter anderem die Linux-Softwareverwaltung
Apt, die Tools rsync, find, grep und sed, die Netzwerkprogramme
Ssh, curl und wget, die Editoren vim und Emacs, Apache, Mysql und
die Entwicklerwerkzeuge Python, Perl, Ruby, PHP und GCC. So können
sich Linux-Entwickler unter Windows eine vertaute Umgebung zum produktiven
Arbeiten schaffen.
Mit Programmen wie screen gibt es noch Probleme, da sie auf Low-Level-Terminalfunktionen
zugreifen. In der Linux-Umgebung
werden Windows-Laufwerke auf Verzeichnisse wie /mnt/c und so weiter
abgebildet.
Zunächst soll das Linux-Subsystem für Entwickler im Rahmen
des Windows-Insider-Programms verfügbar sein. Aktuell ist noch
nicht bekannt ob und wann alle Windows-10-Nutzer
damit beglückt werden.
(ms, hannover)
(siehe auch heise-News-Ticker:)
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