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Diesmal hat es ein Verschlüsselungs-Trojaner auch auf OS-X,
Apples Betriebssystem,
abgesehen. KeRanger wurde er von dem Sicherheitsunternehmen Palo
Alto Networks getauft. Ende vergangener Woche wurde die Malware
in zwei verschiedenen Installern für den OS-X-BitTorrent-Client
Transmission entdeckt.
Sicherheitsforschern zufolge ist die Version 2.90 betroffen. Vom
4. März ab 20 Uhr bis 5. März um 4 Uhr war diese zum Download
angeboten worden. Um den Schädling zu entfernen, sollten OS-X-Nutzer
dringend die Version 2.92 einspielen. Das entfernt den Trojaner
nicht, aber Version 2.91 sei nicht infiziert. Derzeit ist nicht
bekannt, wie sich der verseuchte Installer auf die Webseite des
Open-Source-Projektes Transmission geschlichen hat.
Der Erpressungs-Trojaner FileCoder aus dem Jahr 2014 hatte es zwar
auch auf OS-X-Nutzer
abgesehen, allerdings war die Ransomware nicht voll funktionsfähig
und damit keine Bedrohung, berichtete Kasperksy.
Offensichtlich handelt es sich damit um die erste Ransomware-Kampagne
gegen Mac-Benutzer.
Palo
Alto Networks zufolge soll die infizierte Anwendung mit einem
von Apple zugelassenen Entwicklerzertifikat versehen gewesen sein.
Dadurch soll der Sicherheitsmechanismus Gatekeeper demzufolge auch
nicht anspringen. KeRanger bleibt laut den Sicherheitsforschern
zunächst drei Tage ruhig und kontaktiert dann über eine
anonymisierte Tor-Verbindung einen Command-and-Control-Server.
Palo Alto Networks warnt: Anschließend verschlüsselt
die Ransomware Daten. Die Kryptologen verschweigen allerdings welche
Dateitypen betroffen sind. Den Kriminellen zufolge kommt bei der
Verschlüsselung RSA-2048 zum Einsatz.
Die Ransomware verlangt vom Opfer ein Lösegeld in Bitcoin
(aktuell rund 370 Euro) nachdem die Verschlüsselung beendet
ist. Die Sicherheitsforscher warnen: die Ransomware sei noch "unter
aktiver" Entwicklung und versuche auch Time-Machine-Backups
zu verschlüsseln, um Nutzern den Zugriff auf das Backup unmöglich
zu machen.
Palo Alto Networks gibt an, Apple am 4. März Informationen
zu KeRanger und dem Transmission-Projekt weitergereicht zu haben.
Apple versichert mittlerweilse, dass das Ransomware Zertifikat zurückgezogen
wurde. Eine Installation der infizierten Tansmission-Version soll
so nicht mehr möglich sein.
Der OS-X-Dateischutz XProtect wurde zudem mit einer Signatur des
Schädlings versehen. Inzwischen warnt das Transmission-Projekt
Nutzer über die integrierte Update-Funktion 2.90 auszuführen
und hat die infizierten Installer von seiner Website genommen.
Entfernungsmaßnahmen und weitere Details zum Auffinden von
KeRanger stellt Palo Alto Networks auf seiner Webseite zur Verfügung.
Unter anderem baut die Ransomware auf einen Hauptprozess namens
kernel_service. Ist dieser in der Akitivitätsanzeige zu finden
sollte dieser Prozess umgehend beendet werden. Zusätzlich sollte
man überprüfen, ob die Dateien .kernel_time, .kernel_pid
und .kernel_complete im Verzeichnis ~/Library existieren und diese
löschen.
Die Ransomware soll selbst in einer Datei mit dem Namen General.rtf
stecken. Diese Datei befindet sich im Verzeichnis /Applications/Transmission.app/Contents/Resources/
oder
/Volumes/Transmission/Transmission.app/Contents/Resources/ und sollte
selbstverständlich ebenfalls gelöscht werden.
(ms, hannover)
(siehe auch heise-News-Ticker:)
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