|
Nach Angabe eines Sicherheitsforschers sind anderthalb Jahre nach
der Einführung von Apple
Pay in den USA die Sicherheitsmaßnahmen von Apple sowie den
teilnehmenden Banken immer noch unzureichend. Kreditkarten dem eigenen
Apple-Pay-Account hinzufügen sei problemlos möglich gewesen.
berichtete der für die Sicherheitsfirma Pindrop tätige
David Dewey, wie Forbes berichtet.
Vier Karten unterschiedlicher Banken hat er ausprobiert. Um die
fremde Karte ungehindert seinem Account zuweisen zu können
habe er in einem Fall nur die Kreditkartennummer, die Kartenprüfnummer
und das Gültigkeitsdatum gebraucht. Bei einer anderen Karte
habe das anpassen des Namens an den Namen des Apple-Pay-Account
ausgereicht.
Auch der Anruf zur Kontrolle bei einer weiteren Bank ließ
sich leicht überwinden, so Dewey, die Google-Suche enthielt
alle für die Sicherheitsfragen nötigen Informationen.
Mit Android
Pay und Samsung
Pay sei es im Gegensatz zu Apple Pay nicht möglich, fehlende
Informationen zu einer Kreditkarte einfach ungehindert durchzuprobieren.
Dewey sieht da bei Apple ein Versäumnis. Mit einem Tool konnte
der Sicherheitsforscher solange Kartenprüfnummern eingeben,
bis die Nummer zu der jeweiligen Karte gefunden ist.
Bei geklauten Kreditkarten fehlt der "Card Validation Code"
häufig völlig. Die richtige Kombination lässt sich
aber auch in kurzer Zeit ermitteln, da der Code meistens dreistellig
ist. Samsung und Google unterbinden derartige Brute-Force-Angriffe
bereits in ihren jeweiligen Apps.
Um mit geklauten Kreditkartendaten leicht auf Einkaufstour zu gehen,
benutzen Betrüger den iPhone-Bezahldienst offenbar schon seit
längerem. Auch größere Transaktionen lassen sich
mit Apple Pay in den USA durchführen, erforderlich ist unter
Umständen höchstens eine Unterschrift. Vor knapp einem
Jahr betonten die US-Banken und Apple, dass derartige Betrugsfälle
ein seltenes Phänomen seien.
Zur Verifizierung der Karte für Apple Pay können Banken
verschiedene Methoden einsetzen und dem Nutzer beispielsweise einen
Code an Telefonnummer oder E-Mail-Adresse zu senden, die dann in
Wallett der iOS-App hinterlegt werden muss Die Wallet App
verwaltet alle eingetragenen Kreditkarten für Apple Pay.
Nach Angabe des iPhone-Herstellers übermittelt Apple Pay beim
Hinzufügen verschiedene Nutzerdaten an die Bank: Darunter den
Gerätetyp, die Mobiltelefonnummer, den Aufenthaltsort und die
Informationen über die Account-Aktivität bei iTunes und
im App Store sowie wenn der Nutzer die Ortungsdienste generell aktiviert
hat.
Neben den USA ist Apple Pay derzeit in wenigen Ländern verfügbar.
Mit Spanien soll im laufenden Jahr ein erstes kontinentaleuropäisches
Land folgen, Berichten zufolge wird auch der Start in Frankreich
vorbereitet.
(ms, hannover)
(siehe auch heise-News-Ticker:)
Hannover · EDV-Beratung ·
Linux · Novell · Microsoft · Seminar ·
IT-Consult · Netzwerk · LPIC · CLE
|