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Inzwischen funktionieren Android-Updates eigentlich problemlos:
Die Installation der neuen Firmware verläuft zügig und
kommt per WLAN. Nach dem Update bleiben alle Konfigurationen, Apps
und Daten erhalten. Doch zumindest Nutzern des Tablets Nvidia
Shield droht der komplette Verlust des Mail-Archivs durch das
Update auf Android 6.0 Marshmallow. Gefährdet sind Nutzer der
mitgelieferten "E-Mail" App von Nvidia.
Das Problem ist, dass Nvidia die App "E-Mail" in Android
6.0 nicht mehr mitliefert. Nach dem Update dürften die Mails
und Konfigurationen sogar noch vorhanden sein, aber es fehlt eine
App, um darauf zuzugreifen. Wer das ältere Mail-Protokoll POP3
nutzt, verliert so alle Mails, die ausschließlich auf dem
Gerät gespeichert sind. Insbesondere die versendeten Mails
dürften betroffen sein. Nutzer, die IMAP verwenden, verlieren
im Allgemeinen nur Konfigurationsdetails, wenn die App so konfiguriert
war, abgehende Mails allesamt auf dem IMAP-Server zu speichern.
Betroffene sollten ihr Gerät jedenfalls nicht rooten oder
zurücksetzen, da eine Lösung derzeit nicht bekannt ist
und das die Mails unwiderruflich löschen würde. Es bleibt
nur zu hoffen, dass Nvidia die App nachträglich veröffentlicht
oder eine andere Lösung gefunden wird. Die APK-Datei von "E-Mail"
hilft leider auch nicht, da die mitgelieferte Variante von Nvidia
eine andere Kennung besitzt als die Variante, die in einigen Download-Portalen
zu finden ist.
Noch ist unklar, welche anderen Geräte mit Android 6.0 auch
betroffen sind. "E-Mail" fehlt zwar ebenfalls auf den
Nexusgeräten. Doch war die Version mindestens mit Android 5.1.1
in der Standartkonfiguration funktionsunfähig und verwies beim
Start auf "Gmail"
Googles zweite Mail-App.
Google hat diese Einschränkung von "E-Mail" erst
vorgenommen, nachdem "Gmail" 2014 in Version 5.0 den Umgang
mit IMAP-, Exchange- und POP- Konten gelernt hatte. Dieser Zug hatte
in der Custom-ROM-Szene Kritik hervorgerufen, da die E-Mail-App
ursprünglich Teil des Open-Source-Android (AOSP) ist. Gmail
gehört nicht zu den frei erhältlichen Apps sondern zu
den Google-eigenen.
Einige Hersteller sind als Reaktion dazu übergegangen, eine
Version von "E-Mail" vorzuinstallieren, die noch voll
funktionsfähig ist. Aus welchen Gründen Nvidia Android
6.0 den AOSP-Code nun nicht mit ausliefert, ist noch unbekannt.
Zum Android-6-Update des Galaxy
S6 fügt Samsung jedenfalls eine Variante von "E-Mail"
weiterhin hinzu. Das S6 ist also nicht betroffen.
Wer Android 6 noch nicht installiert hat, kann natürlich das
Problem leicht umgehen, indem er alles Wichtige aus "E-Mail"
sichert und auf eine andere Mail-App umsteigt.
(ms, hannover)
(siehe auch heise-News-Ticker:)
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