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Im Linux-Kernel wurde eine lokale
Rechteausweitungslücke von einer israelischen Sicherheitsfirma
entdeckt und hat dies veröffentlicht (CVE-2016-0728). Laut
den Forscher soll die Sicherheitslücke seit 2012 bestehen und
sie existiert in allen Kernel-Versionen seit Release 3.8.
Die Sicherheitsfirma soll mit dem Sicherheitsteam des Kernels und
mit Entwicklern von Linux-Distributor Red
Hat zusammengearbeitet haben und einen Patch entwickelt. Angreifer
können sich Root-Rechte über die Lücke verschaffen
und das System übernehmen. Allerdings müssen sie dafür
bereits angemeldet sein.
In der Schlüsselbund-Komponente des Kernels liegt ein Speicherverarbeitungsproblem
vor. Diese Komponente wird von Userspace-Prozessen und Treibern
dazu genutzt, sichere Daten, Authentifizierungs- und Krypto-Schlüssel
zu verwalten. Die Forscher können sich so über ihren Exploit,
der einen Integer-Überlauf ausnutzt, Systemrechte verschaffen.
Das dauert auf einem halbwegs aktuellen Intel-Core-i7-Prozessor
circa 30 Minuten. Durch Intels Schutztechniken SMEP, SMAP sowie
SELinux (auf Mobilgeräten SEAndroid) wird das allerdings erschwert
oder ganz verhindert.
Ein Angreifer muss bereits Zugang zum System des Opfers haben,
da es sich um eine lokale Rechteausweitung handelt. Die Red-Hat-Entwickler
stufen den Schweregrad der Lücke dennoch als "hoch"
ein und arbeiten nach eigenen Angaben bereits daran, den Patch in
Red Hat Enterprise Linux 7 einzupflegen. Auch die Kernel-Entwickler
wollen ihn in ihren Mainline-Zweig integrieren. Dass der Patch zeitnah
per Sicherheits-Update für andere Linux-Distributionen
erhältlich sein wird, ist zu erwarten.
(ts, hannover)
(siehe auch heise-News-Ticker:)
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