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Kryptologen von Emsisoft und BleepingComputer
warnen, dass der Verschlüsselungstrojaner Ransom32 der erste
Schädling seiner Art ist, der als JavaScript-Applikation daherkommt.
Nur Systeme mit Windows sollen aktuell bedroht sein.
Auf dem NW.js-Framework,
über das Entwickler Desktop-Applikationen basierend auf JavaScript
mit Cross-Plattform-Ausrichtung erstellen können, soll Ransom32
aufbauen. Die Sicherheitsforscher erläutern, dass Angreifer
so die Ransomware mit geringem Aufwand auch mit Linux und OS X kompatibel
machen könnten.
Im Gegensatz zu einer JavaScript-Anwendung, die in einer Sandbox
abgeschottet in einem Webbrowser läuft, sollen Desktop-Applikationen,
die mit dem NW.js-Framework erstellt wurden, wesentlich tiefer in
das Betriebssystem eingreifen können.
Viele Viren-Scanner sollen dabei kaum anschlagen, da es sich bei
NW.js um ein legitimes Framework handelt. Ein Großteil der
Scanner stufen die Signaturen der mit dem Framework erzeugten Anwendungen
nicht als bösartig ein.
Der Emsisoft-Kryptologe Fabian Wosar ist nach
eigenen Angaben auf ein selbstentpackendes RAR-Archiv, das Ransom32
enthält, gestoßen. Wird auf das Archiv ein Doppelklick
durchgeführt, sollen sich die darin enthaltenen Dateien automatisch
in das Temp-Verzeichnis von Windows entpacken.
Als Webbrowser Chrome gibt sich die Ransomware aus und die ausführbare
Datei namens chrome.exe startet dann Ransom32. Somit wird die Verschlüsselung
der Dateien (AES 128 Bit im CTR-Modus) auf dem Computer ausgelöst.
Eine Webseite, die im Tor-Netzwerk
versteckt ist, soll als Anlaufstelle für Kriminelle dienen.
Der Funktionsumfang von Ransom32 kann dort nach den eigenen Bedürfnissen
angepasst werden, zum Beispiel, dass das Opfer den Sperrbildschirm
nicht mehr minimieren kann. Die Sicherheitsforscher erläutern,
dass anschließend eine individuelle Installationsdatei zum
Download bereit steht. Kriminelle sollen auch die Kampagne von der
Webseite ausgehend steuern können.
Damit das Angebot von Angreifern genutzt werden kann, benötigen
sie lediglich eine Bitcoin-Adresse. Für die Nutzung des Services
fordern die Entwickler von Ransom32 25 Prozent der Lösegelder
ein.
(ts, hannover)
(siehe auch heise-News-Ticker:)
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