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1994 erschien Perl 5.0 und hat im vergangenen Sommer Version 5.22
erreichte. Bereits im Jahr 2000 startete
das Perl-6-Projekt. Allerdings sollte Perl 6 kein gewöhnlicher
Nachfolger werden, sondern ein langfristiges Projekt, aus dem eine
neue Sprache mit modernen Ansätzen hervorgeht, wie das Team
dabei klar stellte. Der Erfinder der Sprache, Larry Wall, hat pünktlich
zu Weihnachten den Compiler Rakudo auf MoarVM für den produktiven
Einsatz freigegeben.
Eine konsequentere Objektorientierung gehört zu den Neuerungen.
Bereits Perl 5 zeigte erste Ansätze, aber Perl
6 legt sämtliche Daten und Typen bereits intern als Objekte
ab. Zur Erstellung flacher Klassenhierarchien sollen Rollen, die
nicht selbst instanziiert, sondern Klassen und Objekten beigemischt
werden, beitragen. Das System wählt bei Multimethoden, wie
es sie unter anderem auch in Common Lisp gibt, anhand des Typs mehrerer
Objekte die passende Methode aus.
Zur Sprache kommen Primitive der funktionalen Programmierung wie
lazy und eager hinzu. Entwickler können Multithreading in Perl
6 entweder selbst kontrollieren oder aber automatisiert einsetzen
und die Sprache stellt dafür Threads, Semaphores und Locks
zur Verfügung. Unterschiedliche Bedürfnisse der Parallelprogrammierung
werden von Schedulers, Channels, Promises und Supplies abgedeckt.
Perl glänzt seit seinen Anfängen beim Parsen von Texten
und dazu gehört auch die umfangreiche Verwendung regulärer
Ausdrücke. Ein paar neue Regeln erhalten diese Regexes in Perl
6. Sie machen den Einsatz klarer und bieten gleichzeitig mehr Möglichkeiten.
Außerdem können Entwickler Muster in eigenen Grammatiken
speichern. Sie bieten die vollen Möglichkeiten der Vererbung
inklusive dem Überladen von Methoden, da es sich dabei um Kinder
der Klasse Grammar mit zahlreichen Standardmethoden handelt.
Der Artikel auf heise
Developer bietet einen tieferen Einblick in die Neuerungen von
Perl. Auf der Perl-6-Site
steht der Rakudo-Compiler zum Download bereit.
(ts, hannover)
(siehe auch heise-News-Ticker:)
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