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Das Hash-Verfahren SHA-1 gilt seit zehn Jahren als unsicher, wird
allerdings immer noch bei vielen HTTPS-Sites eingesetzt. Vor einiger
Zeit haben bereits die drei großen Browser-Hersteller Google,
Mozilla und Microsoft angekündigt, dass sie demnächst
keine SHA-1-signierten SSL-Zertifikate mehr akzeptieren.
Für das Ende der SHA-1-Unterstützung hat Google nun seinen
konkreten Zeitplan veröffentlicht.
Google Chrome wird ab Anfang 2016 neue SSL-Zertfikate mit SHA-1-Signatur,
die von einer öffentlichen CA ausgestellt wurden, nicht mehr
akzeptieren und stattdessen einen Zertifikatsfehler anzeigen. Chrome
wird spätestens ab dem 1.1.2017 gar keine SHA-1-signierten
Zertifikate mehr akzeptieren.
Ab Anfang nächsten Jahres soll Firefox auch vor SHA-1-signierten
Zertifikaten warnen. Microsoft
will sich nächstes Jahr ebenso von SHA-1 trennen. Ab dem 1.
Januar 2016 will das CA/Browser Forum, in dem über die Zertifizierungsstandards
der Zertifikats-Aussteller und Browser entschieden wird, das Ausstellen
neuer SHA-1-Zertifikate nur noch in Sonderfällen erlauben.
Allerdings sind in Entwicklungsländern noch viele Geräte
verbreitet, die die Nachfolge-Algorithmen für SHA-1 nicht beherrschen,
wie Facebook und das Content Delivery Network Cloudflare
darauf hinweisen. Dafür hat Facebook eine Funktion entwickelt,
die dynamisch SHA-1-Zertifikate ausliefert, sobald der Client es
benötigt. Beim TLS-Handshake entscheidet der Server anhand
der Informationen des Clients, ob er ein SHA-1- oder ein SHA-2-Zertifikat
ausliefert. Facebook und Cloudflare wenden diesen Code bereits an.
(ts, hannover)
(siehe auch heise-News-Ticker:)
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