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Mozilla-Chefin Mitchell Baker hat sich Gedanken über die Zukunft von Thunderbird gemacht und empfiehlt, den Mail-Client auszugliedern: "Ich glaube, Thunderbird würde davon profitieren, wenn er sich von Mozilla löst." Es müsse ein Weg gesucht werden, Firefox und Thunderbird voneinander zu trennen.

Beide Produkte würden sich in ihrer Entwicklung gegenseitig stören: Thunderbird-Entwickler müssten so immer auf die Änderungen bei Firefox achten und die Browser-Entwickler entsprechend auf den Mail-Client, was zur Folge hat, dass die Beteiligten sich auf ihr Projekt nicht voll und ganz konzentrieren können. Die Situation könnte sich, befürchtet Baker, zukünftig weiter verschlechtern. Der aktuelle Zustand sei schon instabil, weshalb ein Handeln gefragt sei. Viele Mozilla-Mitarbeiter und eine "überwältigende Mehrheit" in der Führungsebene sind laut Baker der Meinung, den Fokus nur auf Firefox zu legen, da Thunderbird das nötige Potenzial fehle.

Wie die Zukunft für Thunderbird aussehen wird und in welcher Form das Projekt weiterexistiert, ist derzeit aber unklar. Bisher ist noch keine Entscheidung über die Trennung gefallen, da es noch zahlreiche Dinge zu klären gebe. Um die Community einzubeziehen, wollte Baker die Diskussion über die Zukunft von Thunderbird aber möglichst früh starten. Die Mozilla-Chefin hofft, dass eine positive Diskussion, um für eine gute Zukunft für Thunderbird zu sorgen, sehr hilfreich sei.

Mitchell Baker hatte 2007 bereits eine Thunderbird-Abspaltung zur Diskussion gestellt und regte damals die Gründung einer eigenen "Thunderbird Foundation" an. Mozilla stoppte die Entwicklung von Thunderbird fünf Jahre später, weil das Programm fertig entwickelt gewesen sei. Es sollte nur noch neue Funktionen geben, wenn die Community den Code liefert. Dennoch folgten kleinere Updates wie die Integration der Kalender-Erweiterung Lightning in das Hauptprogramm.

(mt, hannover)

(siehe auch heise-News-Ticker:)

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