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Seit Jahren steckt Firmware für die sogenannte "Management
Engine" (ME) im BIOS oder UEFI-BIOS praktisch aller Notebooks
und PCs mit Intel-Technik.
Unabhängig vom Betriebssystem hat dieses seit 2006 zunächst
für Fernwartungsfunktionen eingesetzte Subsystem Zugriff auf
wichtige Hardware-Komponenten, etwa auch das RAM. Intel dokumentiert
den Funktionsumfang nicht vollständig und legt die ME-Firmware
auch nicht offen. Etwa von der Free Software Foundation (FSF) wird
die ME deshalb scharf kritisiert, da das Risiko für unkontrollierbaren
Zugriff auf Nutzerdaten bestehe, also für eine Backdoor.
Das von der Firma Libiquity
aus New Jersey verkaufte Notebook Taurinus X200 hat die Produktzertifikation
"Respects
Your Freedom" (RYF) der FSF trotzdem bestanden, ist demnach
also frei von Hintertüren. Die britische Firma Minifree (früher
Gluglug) verkauft das Taurinus X200, auf dem das mit Ubuntu verwandte
Trisquel GNU/Linux vorinstalliert ist, zu Preisen ab 398 Euro.
Die ME-Firmware aus dem (UEFI-)BIOS zu entfernen oder stattdessen
eine Coreboot-Firmware ohne binären ME-Blob zu verwenden, ist
im Allgemeinen nicht möglich. Die meisten Systeme booten dann
nicht mehr oder arbeiten unzuverlässig, weil die ME wichtige
Systemkomponenten initialisiert. Doch angeblich kann der Chipsatz
GM45 des ThinkPad X200 auf die ME-Firmware
verzichten.
Libiquity hat ausgehend von den Erfahrungen in der Herstellung
von Embedded Systems die Coreboot-Variante
namens Libreboot auf dem X200 installiert. Laut Libiquity funktioniert
das ThinkPad X200 damit, jedenfalls mit der von Libiquity ausgelieferten
Hardware und einigen empfohlenen WLAN-Adaptern, normal.
Allerdings hat die Sache den Haken, dass Lenovo das ThinkPad X200
bereits 2008 auf den Markt gebracht hat. In dem 12,1-Zoll-Subnotebook
steckt folglich der nach heutigen Maßstäben gemächliche
Dual-Core-Prozessor Core 2 Duo P8400, der weder Turbo Boost noch
Hyper-Threading kennt, mit 2,26 GHz Taktfrequenz. Die Rechenleistung
des etwas schnelleren Core 2 DuoP8600 im Cinebench R10 beträgt
mit 5676 Punkte immerhin etwa das Doppelte des nicht mehr ganz aktuellen
Tablet-Prozessors Atom Z3735F.
Der Grafikprozessor GMA4500HD ist im Chipsatz GM45 integriert und
via Dock lassen sich auch DisplayPort-Monitore anschließen.
Bis zu 8 GByte RAM sind möglich. Das Notebook offerieren Libiquity
beziehungsweise Minifree mit SSDs oder HDDs, die zwischen 160 GByte
und 1 TByte speichern.
(mt, hannover)
(siehe auch heise-News-Ticker:)
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