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In einem aktuellen Blogeintrag
erklärt Brendan Riordan-Butterworth vom Interactive Advertising
Bureau (IAB) "HTTPS-Verschlüsselung auf allen Servern
einzuführen, die sich an die Öffentlichkeit richten, ist
ein wichtiger Schritt um die Privatsphäre und die Sicherheit
aller zu schützen". Es sei allenfalls ein guter Anfang,
dass 80 Prozent der Infrastruktur, über die Online-Werbung
ausgeliefert werde, bereits das verschlüsselte Protokoll HTTPS
unterstütze. Dies habe die Branchenorganisation in einer Umfrage
ermittelt.
Das Problem sind die hochkomplexen Auslieferketten für Online-Werbung.
In den seltensten Fällen werden Werbebanner direkt vom Server
eines Seitenbetreibers ausgeliefert. Oft sind werbefinanzierte Dienste
gezwungen, von verschiedensten Werbepartnern Angebote einzubinden.
Die Werbepartner wiederum erhalten diese von Servern anderer Internetagenturen.
Um zu überprüfen, ob die Werbung tatsächlich beim
Nutzer angezeigt wurde, werden zusätzlich von dritter Seite
Skripte zur Kontrolle eingespielt. Zusätzlich werden die Lieferketten
von neuen Praktiken verkompliziert. Beim Real Time Advertising werden
Werbeplätze in Millisekunden automatisiert versteigert, während
die Seite aufgerufen wird. Dadurch werden oft Informationen von
vielen verschiedenen Webservern und Domains abgerufen, wenn eine
werbefinanzierte Webseite aufgerufen wird.
Daher ist es für Seitenbetreiber schwer, eine SSL-Verschlüsselung
durchgängig anzubieten. Beim Nutzer wird eine Fehlermeldung
angezeigt, wenn nur eins der vielen Elemente in den Werbebannern
nicht korrekt konfiguriert ist. Durch den Ausschluss der unverschlüsselten
Anzeigen wird im Auktionsverfahren deutlich weniger Geld für
die Anzeige desselben Werbebanners geboten. Google
Adsense bietet schon seit 2013 SSL-verschlüsselte Anzeigen
an.
Die IAB will
durch die durchgehende Verschlüsselung vermeiden, dass per
Werbebanner kriminelle Schadsoftware verteilt wird. Das Interactive
Advertising Bureau schreibt: "Es ist teurer für die Malware-Verteiler,
einen HTTPS-Server aufzusetzen". Außerdem sei es dadurch
einfacher, unseriöse Anbieter zu identifizieren.
(kt, hannover)
(siehe auch heise-News-Ticker:)
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