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In den Linux-Kernel wurden von Linus Torvalds Erweiterungen integriert,
die erlauben, den Kernel-Code im Betrieb zu verändern. Wo normalerweise
Neustarts fällig wären, lassen sich mit dem sogenannten
"Kernel Live Patching" (KLP) viele Sicherheitslücken
im Kernel zur Laufzeit beheben. KLP stammt von Suse-
und Red-Hat-Entwicklern, die vollkommen unabhängig voneinander
die vor rund einem Jahr angekündigten Live-Patching-Lösungen
Kpatch und Kgraft entwickelt haben.
Vorerst haben sich die KLP-Entwickler von Suse und Red-Hat auf
die Kern-Funktion des Live-Patching beschränkt. Daher sollen
sich mit KLP nur ca. 90 Prozent der Sicherheitslücken, die
es typischerweise beim Kernel gibt, schließen lassen. Wie
es auf der Linux Plumbers Conference hieß, sollen sich über
die bislang von Kpatch und Kgraft verwendeten Kernel-Erweiterungen
hingegen ungefähr 95 Prozent ohne Neustart beheben lassen.
Entsprechende Erweiterungen,
mit denen die Entwickler KLP noch ausbauen wollen, werden bereits
diskutiert und könnten in der übernächsten Kernel-Version
integriert sein.
Da KLP von Torvalds in den Hauptentwicklungszweig aufgenommen wurde,
sollte es im Nachfolger des am Montag dieser Woche veröffentlichten
Linux 3.19 bereits
verfügbar sein. Erwartet wird die Version mit der voraussichtlichen
Versionsnummer 3.20 Mitte April.
(nd, hannover)
(siehe auch heise-News-Ticker:)
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