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Seit einigen Monaten arbeitet Gnome-Entwickler Christian Hergert an einer für den Open-Source-Desktop optimierten Entwicklungsumgebung names Gnome Builder. Durch eine Ende letzten Jahres gestartete Spendenkampagne, bei deren erfolgreichen Abschluss etwas mehr als die geplanten 30.000 US-Dollar zusammengekommen sind, konnte er nun ihre Weiterentwicklung sicherstellen.

Die Intention hinter Builder schildert er in einem Interview. Die Idee zu Gnome Builder sei nach Erfahrungen im Zusammenhang mit einigen Gtk+-Projekten für VMware entstanden. Die Entwicklungsumgebung soll in erster Linie die Arbeit an der Desktop-Umgebung einschließlich deren Anwendungen erleichtern und sei für Anforderungen der Gnome-Entwickler konzipiert. Die IDE unterstützt die Programmiersprachen JavaScript, C, Python sowie Vala und integriert Techniken wie PerfKit, JSON oder Gobject, insbesondere aber solche, die eine große Bedeutung für das Gnome-Ökosystem haben, wie GtkSourceView, Git, Nemiver, autoconf/automake und Devhelp.

Während MonoDevelop, Eclipse oder andere große auf Plug-ins setzende Umgebungen mit einer laut Hergert oft größeren technischen Komplexität als nötig aufwarteten, konzentriere der Gnome Builder sich ganz auf die Desktop-Entwicklung. Zwar solle auch diese IDE eine Plug-in-Schnittstelle, mit der sich die Funktionen später einfach erweitern ließen, bekommen, allerdings sei eine Ausweitung der Funktionen über die Grenzen von Gnome hinaus erst mal nicht geplant, bei Bedarf jedoch möglich. Beim Bauen von Software soll sie eine vollständige andere Herangehensweise ermöglichen. Dies und das Plug-in-Design seien der wesentliche Grund, warum Builder nicht auf Basis der Gnome-Entwicklungsumgebung Anjuta entstehe.

Builder soll eine Reihe von Tools, die das Erstellen neuer Gnome-Programme erleichtern, erhalten. Darunter eine globale Suche über Projektgrenzen hinaus, eine Projektverwaltung und eine Symbolerkennung. Hergert arbeitet außerdem an einer Beschreibung der API und den zugehörigen Dokumentationen. Die Integration von GSettings, Git und Dbus-Hooks ist darüber hinaus ebenfalls geplant. Builder soll laut dem Entwickler in der Lage sein, Code mit Clang zu analysieren oder mit GDB zu debuggen. Derzeit gibt es, da sich das Projekt noch in einer frühen Entwicklungsphase befindet, noch keine Vorabversion. Anhand des Quellcodes lässt sich der Entwicklungsstand aber verifizieren.

(mt, hannover)

(siehe auch heise-News-Ticker:)

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