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Zwei, ausdrücklich von Google-Design inspirierte, neue Linux-Distributionen
wollen dem Linux-Desktop einen neuen Dreh geben. Chromixium
hat das Google-Linux Chrome OS als Vorbild, wie es vor allem in
den USA auf den immer beliebteren Chromebooks vorinstalliert ist.
Die Entwickler bauen den Chrome-OS-Desktop mit dem Fenstermanager
Openbox, dem Compositor Compton und dem Plank-Panel nach und verwenden
nicht etwa dessen Open-Source-Grundlage
Chromium OS. Ein angepasstes Theming und der, sich unter jedem
Betriebssystem aus dem Chrome Web Store installieren lassende, Chrome
App Launcher sorgen für das Chrome-OS-Feeling.
Der entscheidende Vorteil dieses Ansatzes: Während Chrome
OS und Chromium OS lediglich Web-Apps im Chrome-Browser ausführen
(die man mit Chromixium natürlich auch verwenden kann), laufen
auf dem Chromixium-Desktop beliebige Linux-Anwendungen. Um Anwendungen
wie LibreOffice oder einen Compiler unter Chrome OS zu installieren,
muss man jedoch eine Menge basteln und das Google-Linux im Entwicklermodus
betreiben. Mit Chromixium kann man sich diese Mühe sparen.
Die Integration der Internet-Dienste vor allem von Google ist allerdings
nicht so weitgehend wie in Chrome OS. Der lokal installierte Gnome-Dateimanager
bietet beispielsweise keinen direkten Zugriff auf Google Drive,
wie es das Chrome-basierte "Dateien"-Werkzeug in Chrome
OS tut. Chromixium ist so letztlich "nur" ein Ubuntu 14.04
mit leichtgewichtigem Desktop in Chrome-OS-Optik. Bei ArnoldTheBat
findet man aktuelle Chromium-OS-Builds.
Der Ansatz von Quantum
OS ist da deutlich ehrgeiziger. Die Entwickler arbeiten an einem
eigenem Desktop: Die, mit Qt5 und QML entwickelte, Quantum-Shell
soll auf Wayland laufen und für eine Desktop-Optik im Stil
des mit Android 5 (Lollipop) eingeführten Material Design sorgen.
Ein QML-Framework zur Entwicklung von passenden Anwendungen im Material
Design ist ebenfalls in Arbeit.
Wie ein Blick in die Github-Repositorys zeigt, sind die Entwickler
fleißig. Bevor Quantum OS booten kann, ist aber es noch eine
Menge zu tun. Die eigene Software im Material Design mit einer bestehenden
Linux-Distribution wahrscheinlich Arch Linux zu kombinieren
ist der Plan. Neben erstem Code existieren derzeit lediglich Entwürfe,
wie die Quantum Shell und passende Anwendungen aussehen können.
(mt, hannover)
(siehe auch heise-News-Ticker:)
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