Zusammen mit den Kernel-Entwicklern hat die Linux
Foundation entschieden, die Stable- und Mainline-Entwicklungszweige
des Linux-Kernels mit Zwei-Faktor-Authentifizierung zu schützen.
Die Entwickler müssen sich für diese beiden wichtigen
Git-Repositories nun, bevor sie Quellcode hochladen können,
mit einem Hardware-Token oder einer Software anmelden. Das soll
es Angreifern erschweren, sich als Kernel-Entwickler auszugeben
und Schadcode in den Linux-Kern zu schmuggeln sowie die Sicherheit
der Entwicklungs-Infrastruktur erhöhen. Das System war bis
jetzt nur durch passwortgeschützte SSH-Schlüssel gesichert.
Die Entwickler haben, um den neuen Schutz umzusetzen, eine quelloffene
Erweiterung für die Software gitolite, welche auf kernel.org
eingesetzt wird, geschrieben. Für 24 Stunden kann ein Entwickler
seine IP damit freischalten, um von dort aus dann Code hochladen
zu können. Auf Wunsch wird ihm von seinem System auch länger
Zugang (maximal 30 Tage) gewährt, was für die Entwickler
den Frust-Faktor der neuen Technik möglichst klein halten soll.
Das System unterstützt unter anderem den Google Authenticator
und funktioniert mit Software-Tokens, welche mit dem TOTP-Protokoll
erstellt wurden. Die Foundation bittet Kernel-Entwickler aber (um
die Sicherheit zu erhöhen) Hardware-Token einzusetzen. Zu diesem
Zweck unterstützt die neue Software auch den YubiKey von Yubico.
Hundert der kleinen Passwort-Erzeuger, die jetzt an Kernel-Entwickler
mit direktem Commit-Zugriff auf die entsprechenden Repos verteilt
werden, hat Die Firma der Linux Foundation wohl auch geschenkt.
Außerdem hofft die Foundation, dass weitere Entwickler bald
für ihre Entwicklungszweige bei kernel.org die Zwei-Faktor-Authentifizierung
aktivieren.
(mt, hannover)
(siehe auch Heise-News-Ticker:)
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