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Das australische IT-Forschungszentrum NICTA und der vor allem für
das Militär tätige Netzwerktechnik-Hersteller General
Dynamics C4 Systems haben den gemeinsam entwickelten Microkernel
seL4 unter GPL 2 als Open Source veröffentlicht. Dass die ARM-Variante
des Microkernels seine Spezifikation vollständig erfüllt,
wollen die Entwickler zudem formal bewiesen haben, was auch impliziert,
dass seL4 keine Bugs wie Speicherlecks, Null Pointer Exceptions
oder Buffer Overflows enthält. seL4 ist der einzige Allzweck-Kernel,
dessen Korrektheit laut den Entwicklern bewiesen ist.
SeL4 läuft
bis zu Intels aktueller Haswell-Generation auf x86-Prozessoren sowie
auf den ARM-Plattformen ARMv6 (ARM11) und ARMv7 (Cortex A8, A9,
A15). Der Microkernel ist vor allem für Embedded Systems gedacht,
kann auf x86-Hardware mit VT-x-Erweiterung aber auch in einer virtuellen
Maschine einen Linux-Kernel ausführen. Die Entwickler haben
zusätzlich zum Microkernel selbst Userland-Tools und Bibliotheken
unter der BSD-Lizenz veröffentlicht.
SeL4 basiert auf dem Microkernel L4, der in den 1990er Jahren entwickelt
wurde. L4 bietet als Microkernel lediglich grundlegende Funktionen
zur Thread-, Interrupt-, Speicher- und IPC-Verwaltung; Hardwaretreiber
gehören nicht dazu. Auf L4HQ
findet man weitere Informationen zu L4-Betriebssystemen und -Implementierungen.
(mt, hannover)
(siehe auch Heise-News-Ticker:)
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