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Windows
erzeugt üblicherweise 64 mal pro Sekunde einen Timer-Interrupt,
was einem Intervall von 15,6 ms entspricht. Mit diesem Wert soll
sichergestellt werden, dass die CPU nicht ständig beschäftigt
ist, wodurch vor allem auf Notebooks Strom gespart werden soll.
Steven Sinofsky, der Chef-Entwickler von Windows 7, warnte in einem
Blog-Beitrag von 2009 davor, das Intervall etwa auf 1 ms zu verkürzen,
da dies bis zu 25 Prozent Akkulaufzeit kosten könne. Das Betriebssystem
verschickt während des Timer-Interrupts Ereignisse wie Mausklicks
an Anwendungen.
Googles Browser Chrome
erzeugt jedoch seit mindestens 2008 1000 Interrupts pro Sekunde,
also einen pro Millisekunde. Ein entsprechender Bug-Report stammt
aus diesem Jahr. Angeblich wurde das Verhalten nach einem neuerlichen
Fehlerbericht 2010 korrigiert, was auch ein Blog-Beitrag von Mike
Belshe, der an der Entwicklung von Chrome 1.0 beteiligt war, bestätigt.
2012 gab es erneut Beschwerden, denn Chrome setze während seiner
gesamten Laufzeit das Intervall auf 1 ms herab. Ein Artikel im US-Wirtschaftsmagazin
Forbes scheint nun dazu zu führen, dass die Entwickler das
Problem endgültig beheben wollen, da es jetzt die höchste
mögliche Priorität erhalten hat.
Andere Browser wie Internet Explorer und Firefox
zeigen das Verhalten nicht: Sie verkürzen das Intervall des
Timer-Interrupts zwar in bestimmten Situationen auch, stellen es
danach aber immer wieder auf den ursprünglichen Wert ein.
Chrome steht mit dem Bug übrigens nicht alleine da: 2013 berichtete
der Spieleentwickler Bruce Dawson über etliche, denselben Fehler
zeigende, Programme. Dazu gehören etwa SQL Server und die Microsoft-Software
VisualStudio. Dawson hat zudem herausgefunden, dass laufende Programme
durch ein verkürztes Timer-Interval um bis zu 5 Prozent verlangsamt
werden. Mit Windows 8 soll dieses Phänomen jedoch verschwunden
sein.
(mt, hannover)
(siehe auch Heise-News-Ticker:)
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