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Ein lange offenes Problem im Zusammenhang mit Phase-Change-Materialien
haben Forscher bei IBM Research in Zürich gelöst: Ihnen
ist es gelungen, in Abhängigkeit von der Temperatur die Kristallisationsgeschwindigkeit
des Materials zu messen, und zwar über einen sehr weiten Temperaturbereich
in einer nanometerkleinen Phase-Change-Speicherzelle. Vor einigen
Tagen ist die Arbeit "Crystal growth within a phase change
memory cell" von Abu Sebastian, Manuel Le Gallo und Daniel
Krebs in Nature
Communications erschienen.
Seit Jahren kommen Phase-Change-Materialien bei wiederbeschreibbaren
optischen Discs (CD/DVD-RW, Blu-ray) als Speichermedium zum Einsatz.
Ein Laserstrahl erhitzt das Material beim Schreiben und es nimmt
je nach Temperaturverlauf entweder einen amorphen oder einen kristallinen
Zustand an. Wegen ihrer unterschiedlichen Reflektivität kann
man diese beiden Zustände beim Lesen per Laser unterscheiden.
An Phase Change Memory, einem nichtflüchtigen Speicher, der
rein elektrisch beschrieben und gelesen wird, forscht IBM
ebenfalls. Dieser könnte eine Alternative zu Flash-Speicher
sein. Die Erwärmung des Phase-Change-Materials geschieht hier
durch einen kurzen Stromimpuls: Der Wechsel in den kristallinen
Zustand dauert etwa 100 Nanosekunden, der in den amorphen Zustand
50 ns. Der Zustand der Speicherzelle ist bei Raumtemperatur stabil.
Dass das Material in den beiden Zuständen einen unterschiedlichen
elektrischen Widerstand hat, macht man sich beim Lesen der Speicherzelle
zunutze.
Die Arbeit von Abu Sebastian, Manuel Le Gallo und Daniel Krebs
legt wichtige Grundlagen, um Phase Change Memory zur Anwendungsreife
zu entwickeln. Im Blog
von IBM Research geben sie einige weitere Erklärungen dazu.
(mt, hannover)
(siehe auch Heise-News-Ticker:)
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