|
Das Forscherteam um Professorin Li-Shiuan Peh vom Computer Science
and Artificial Intelligence Laboratory (CSAIL) des MIT stellte auf
dem International Symposium on Computer Architecture (ISCA'14)
seinen experimentellen 36-Kern-Prozessor Scorpio vor. Die CSAIL-Forscher
bezeichnen ihren Chip, genau wie seinerzeit Intel den "Single-Chip
Cloud Computer" SCC, als NoC, kurz für Network-on-Chip.
Die Besonderheiten liegen nämlich in ihrer Verschaltung, nicht
etwa bei den, aus der 45-Nanometer-Fertigung von IBM stammenden,
36 PowerPC-Kernen.
Teilweise greifen die vielen CPU-Kerne auf dieselben Daten, die
folglich gleichzeitig in den Caches mehrerer CPU-"Kacheln"
(Tiles) liegen können, zu, wenn sie gemeinsam an Aufgaben arbeiten.
Es entstünde ein erheblicher Datenverkehr, wenn sich ständig
alle Tiles gegenseitig über den aktuellen Stand der Veränderung
dieser Daten informieren würden. Deshalb arbeiten viele CPU-Entwickler
in Universitäten und Firmen an effizienten Methoden zur Sicherung
der Cache-Kohärenz.
Jede NoC-Tile wurde für das On-Chip-Netzwerk vom CSAIL-Team
mit einem speziellen Controller (NIC) ausgestattet. Jede Tile kommuniziert
nur direkt mit ihren unmittelbaren Nachbarinnen, sie bilden daher
ein separates, hierarchisches Netz für die Kohärenz-Informationen.
Das Forscherteam zeigt mit einigen Simulationen und Benchmarks,
dass diese Topologie im Vergleich zu kommerziellen Prozessoren und
anderen Ansätzen wenig Chipfläche belegt und auch effizienter
arbeiten kann. Die Forscher erwähnen CPU-Typen von Intel
(Core i7, Xeon E7), Oracle
(T5), AMD (Opteron) und Tilera.
(mt, hannover)
(siehe auch Heise-News-Ticker:)
Hannover · EDV-Beratung ·
Linux · Novell · Microsoft · Seminar ·
IT-Consult · Netzwerk · LPIC · CLE
|