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Google pflegt schon einige Zeit einen Satz eigener Patches für
OpenSSL. Die in Googles Browser Chrome verwendete Mozilla-SSL-Technik
(NSS) will das Unternehmen ersetzen. Jedoch fließen nicht
alle Patches in die offizielle Entwicklung zurück. Google-Mitarbeiter
Adam Langley schreibt in seinem Webblog, dass ein Teil der Änderungen
sich nicht mit den Versuchen der OpenSSL-Entwickler verträgt,
ABI und API stabil zu halten. Google selbst schätzt manche
als zu experimentell ein.
Google-Projekte
wie Android
und Chrome greifen andererseits zunehmend auf die Google-Ergänzungen
zurück. Daher blieb von der Heartbeat-Lücke Android zumeist
verschont. Deshalb haben sich die Entwickler entschlossen, die Art
und Weise zu ändern, in der sie die Ergänzungen realisieren:
Bisher wurden diese an eine neue OpenSSL-Version angepasst (Rebase).
Statt dessen wollen sie Änderungen an OpenSSL zukünftig
in die eigene Code-Basis einpassen.
Neben LibreSSL und OpenSSL ensteht dadurch die dritte SSL-Implementierung
mit dem Namen BoringSSL. Allerdings soll die Google-Variante anders
als LibreSSL nicht als 1:1-Ersatz dienen. An den OpenSSL-Entwickler
will Google weiterhin Korrekturen zurückgeben und mit den LibreSSL-Entwicklern
eng zusammenarbeiten. Unter ISC-Lizenz soll der Code stehen (einer
abgewandelten BSD-Lizenz, unter anderem für OpenBSD und BIND).
Auf googlesource.com gibt es bereits den BoringSSL-Code als Git-Repository.
Der Code soll demnächst auch Bestandteil des Chromium-Repositorys
werden, später auch von Android und Teil weiterer interner
Projekte, berichtet Google-Entwickler Langley in seinem Blog. Der
SSL-Fork soll OpenSSL auch langfristig nicht ersetzen.
(ts, hannover)
(siehe auch Heise-News-Ticker:)
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