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G Data, ein
deutscher IT-Sicherheitsdienstleister, hat eine mutmaßliche
Geheimdienstsoftware entdeckt und analysiert, die wahrscheinlich
drei Jahre unentdeckt blieb und auf russische Wurzeln hindeutet.
Mit dem Namen Uroburos arbeitet das Rootkit autonom, verbreitet
sich selbstständig in den infizierten Netzwerken und greift
auch Rechner an, die nicht direkt mit dem Internet verbunden sind.
Das Rootkit besteht laut der Analyse von G Data aus zwei Dateien
für 32- und 64-Bit-Windows-Systeme: Der Angreifer erhält
über den infizierten PC mit einem Treiber sowie einem verschlüsselten
virtuellen Dateisystem die Kontrolle. Uroburos soll darüber
hinaus Daten vom Computer stehlen und den Netzwerkverkehr mitschneiden
können. Die Schadsoftware können Angreifer durch den modularen
Aufbau auch um weitere Funktionen erweitern.
Uroburos zielt darauf ab, in großen Netzen von Behörden,
Firmen und Forschungseinrichtungen zu agieren. Das Rootkit arbeitet
in einem Peer-to-Peer-Modus, in dem die infizierten Computer in
einem geschlossenen Netzwerk direkt miteinander kommunizieren und
verbreitet sich selbstständig weiter. Dokumente und andere
Daten leiten die infizierten Rechner an den PC mit Internetverbindung
weiter. Die Angreifer benötigen daher nur einen einzigen PC
mit Internetzugriff.
Aufgrund der Komplexität und dem Design des Rootkits geht
G Data von einer sehr aufwendigen und kostenintensiven Entwicklung
aus. Daher ist es eher unwahrscheinlich, dass Cyberkriminelle hinter
der Entwicklung stehen. Der Hersteller von IT-Sicherheitssoftware
vermutet die Urheber eher in Geheimdienstkreisen. G Data sieht aufgrund
Dateinamen, Verschlüsselung, technischer Details und Verhalten
der Software einen Zusammenhang zwischen Uroburos und einer im Jahr
2008 erfolgten russischen Attacke gegen die USA. Zudem deuten weitere
Hinweise auf russischsprachige Entwickler. Auch schließt G
Data daraus, dass Uroburos schon seit drei Jahren aktiv sein könnte,
da der älteste Treiber im Jahr 2011 kompiliert wurde. Weiteres
kann auf dem
Blog von G Data nachgelesen werden.
(ts, hannover)
(siehe auch Heise
News-Ticker :)
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