95 Prozent aller etwa drei Millionen Geldautomaten weltweit laufen
laut einem Bericht der Businessweek immer noch mit Windows
XP. Obwohl Microsoft bereits mehrfach ein Ende des Supports
für Windows XP angedroht und wieder verschoben hat, geht das
Aktualisieren der Geräte nur langsam voran. Für das bald
13 Jahre alte Betriebssystem ist Anfang April 2014 nun endgültig
"End of Life" und bedeutet, dass es weder Systemaktualisierungen
noch Hot-Fixes für Sicherheitslücken geben wird. Microsoft
will jedoch, anders als ursprünglich geplant, Signatur-Updates
für seine Virenscanner wie Microsoft Security Essentials bis
zum 14. Juli 2015 ausliefern.
Die US-Geldinstitute werden bis zur April-Deadline nur etwa 15
Prozent der Automaten auf Windows 7 aktualisiert haben, schätzt
Aravinda Korala, CEO eines Softwareentwicklers für Geldautomaten.
Da die Hardware-Resourcen ungenügend sind, wird ein einfaches
Upgrade auf Windows 7 bei vielen Maschinen nicht klappen. Oft bleibt
nur noch ein kompletter Austausch, wo ein Aufrüsten nicht möglich
ist.
Der Sprecherin der deutschen Kreditwirtschaft liegt keine bundesweite
Statistik darüber vor, welche Betriebssysteme auf den Geldautomaten
laufen würden, sagte sie der Nachrichtenseite
Golem. "Da die Geldautomaten in Deutschland nicht am Internet
hängen, spielt die Art des Betriebssystems aber auch keine
Rolle. Alle Geldautomaten, die die Deutsche Kreditwirtschaft nutzt,
sind von dieser geprüft und abgenommen." Doch ein Heise-Online
vorliegendes Dokument der Deutschen Kreditwirtschaft über die
zugelassenen Geldautomaten (Stand Ende November 2013) legt den Schluss
nahe, dass in Deutschland praktisch alle Automaten mit Windows 2000
oder Windows XP betrieben werden.
Es gibt auch andere Wege als das Internet, um einen PC zu kompromitieren.
Zum Beispiel der USB-Anschluss, den der Automat für Drucker
und Webcam benötigt. Es wurde bereits durch Kriminelle bewiesen,
wie raffiniert sie solche Schwachstellen nutzen. Dies zeigt der
Bericht zweier namentlich nicht genannter Forscher auf dem 30. Chaos
Communication Congress (30C3) von Anfang des Jahres. Normalweise
sind die Anschlüsse durch das Gehäuse vor Zugriffen geschützt.
Doch die Täter schnitten ein Loch in die Plastikverkleidung,
um einen präparierten USB-Stick mit Schadcode anzuschliessen.
Der Bank fiel die Manipulation monatelang nicht auf, da die Täter
den Geldautomaten anschließend sehr gut restaurierten.
Als Bankkunde muss man Angst vor Geldverlusten dennoch nicht haben,
da die Geldhäuser grundsätzlich bei manipulierten Geldautomaten
haften.
(ts, hannover)
(siehe auch Heise
News-Ticker :)
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