In seinem Expansionsdrang scheint der weltgrößte Online-Händler
Amazon nicht
zu bremsen zu sein. Im dritten Geschäftsquartal wuchs der Umsatz
um 24 Prozent auf 17,1 Milliarden Dollar. Durch die verbundenen
hohen Kosten, etwa für neue Versandzentren, fiel jedoch erneut
auch ein Verlust an. Amazon konnte immerhin das Minus eindämmen
von 274 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum auf nun 41 Millionen
Dollar.
Jeff Bezos Gründer und Firmenchef erklärte, dass es geschäftige
Monate waren. Er hatte mit neuen Produkten wie seinen Kindle-Fire-Tablets
oder mit dem Kauf der Washington Post zuletzt für Schlagzeilen
gesorgt. Er blätterte für die renommierte US-Zeitung 250
Millionen Dollar aus seinem Privatvermögen hin.
Bloomberg
schätzt Bezos' Vermögen auf ca. 30 Milliarden Dollar,
von dem der Großteil davon in Amazon-Anteilen steckt. Rasches
Wachstum bei gleichzeitig sinkendem Verlust waren für die Anleger
ein Grund zum Feiern. Die Aktie stieg nachbörslich um 8 Prozent
auf einen neuen Höchststand von 358 Dollar. Das Papier hat
seit Jahresbeginn damit um 43 Prozent zugelegt.
Der Konzern versucht mit Kampfpreisen und neuen Standorten seinen
Marktanteil stetig zu vergrößern. Amazon hatte zuletzt
den Aufbau neuer Versandzentren in Polen und in Tschechien angekündigt.
Seit Monaten kämpft die Gewerkschaft Verdi in Deutschland für
höhere Löhne.
Weltweit arbeiten mittlerweile fast 110.000 Menschen für
Amazon, dabei sind befristete Beschäftigte und Leiharbeiter
noch nicht einmal mitgezählt. 81.000 Mitarbeiter waren es vor
einem Jahr. Die Zahl wird zum wichtigen Weihnachtsgeschäft
noch einmal sprunghaft ansteigen. 70.000 kurzfristig Beschäftigte
sollen alleine in den USA helfen.
Im wichtigen Schlussquartal rechnet Amazon mit einem Umsatzzuwachs
von bis zu 25 Prozent auf 26,5 Milliarden Dollar. Aber auch ein
operativer Verlust von bis zu einer halben Milliarde Dollar kalkuliert
der Konzern ein. Amazon hatte, um die Kosten besser in den Griff
zu kriegen, erst in dieser Woche die Schwelle für den Gratisversand
im US-Heimatmarkt von 25 auf 35 Dollar pro Bestellung angehoben.
Eine Sprecherin erklärte auf Anfrage, dass eine Anhebung der
20-Euro-Schwelle für Deutschland nicht geplant sei.
(jk, hannover)
(siehe auch Heise
News-Ticker :)
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