Im Webinterface des Netgear
Routers WNDR3700v4 hat Sicherheitsforscher Zach Cutlip eine Hintertür
entdeckt. Der Router erlaubt dem Nutzer, wenn dieser eine spezielle
Webseite auf dem Gerät besucht, von da an, ohne Eingabe von
Benutzername und Passwort, auf alle Funktionen des Routers zuzugreifen.
Sogar einen Neustart des Routers überstehen diese Zugriffsrechte.
Der Router kann problemlos aus dem Internet gekapert werden, sobald
die Fern-Administration über das Internet aktiviert ist.
Wie sich herausstellte, ist die von Cutlip gefundene Sicherheitslücke
eine Variante der Hintertür, die im April in Netgears Modell
WNDR4700 gefunden wurde. Surft man die Webseite BRS_02_genieHelp.html
auf einem betroffenen Router im Hauptverzeichnis des Webservers
an, kann man von da an ohne Authentifizierung auf die Administrator-Einstellung
des Routers zugreifen. Außer den Modellen WNDR3700v4 und WNDR4700
glaubt Cutlip auch, dass die 3800er Serie betroffen sein könnte.
Heise Security konnte in einem kurzen Test die Lücke in der
Version 2 des WNDR3700 nicht bestätigen. Netgears Modell WND24500
scheint ebenfalls nicht betroffen.
Nach dem Fund einer Hintertür in mehreren D-Link Routern
letzte Woche hat die Hackergruppe /dev/ttyS0 jetzt auch Lücken
in Routern der Firma Tenda veröffentlicht. Ein Angreifer kann
bei den betroffenen Geräten durch das Senden eines präparierten
UDP-Paketes beliebigen Schadcode ausführen. Allerdings kann
die Hintertür nur über einen verkabelten Anschluss des
Routers ausgenutzt werden, da der eingebaute Webserver die speziellen
UDP-Pakete nicht beachtet, falls diese über das WLAN-Interface
ankommen.
Zurzeit können auch ADSL-Router der Firma DrayTek
über das WLAN angegriffen werden. Ein Angreifer kann beim Modell
DrayTek Vigor 2700 den Router dazu bringen, Schadcode von einem
Server downzuloaden und auszuführen, indem er die SSID eines
in der Nähe befindlichen Access Points gezielt umbenennt. Der
Router führt diesen aus, wenn die SSID JavaScript-Code enthält.
Tenda-Router scheinen, im Gegensatz zu Netgears und DrayTeks Modellen,
auf dem deutschen Mark nicht verkauft worden zu sein. Auf deutsche
Kunden sollte sich der Einfluss dieser Sicherheitslücke deshalb
in Grenzen halten.
(jk, hannover)
(siehe auch Heise
News-Ticker :)
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