Um Internet-Nutzer in unsicheren Fahrwassern zu einer vertrauenswürdigen
Verbindung verhelfen zu können, hat die University of Washington
ein entsprechendes Konzept entwickelt. Im Prinzip funktioniert uProxy
ähnlich wie ein VPN-Dienst, wo der Surfer eine verschlüsselte
Verbindung zu einem Gegenüber aufbaut, dessen Internetverbindung
er benutzt. Der Hauptunterschied ist, dass es sich bei dem Partner
nicht um einen kommerziellen VPN-Provider handelt, sondern um eine
vertrauenswürdige Person aus dem Umfeld des uProxy-Nutzers.
Somit soll uProxy auch in Regionen der Welt einen uneingeschränkten
Zugriff erlauben, in denen das Internet zensiert wird. Die Datenpakete
lassen sich laut den Entwicklern nicht von einem anderen Krypto-Traffic
unterscheiden, wie ihn etwa VoIP-Anwendungen oder online-fähige
Spiele erzeugen. Aber auch hierzulande wäre der Dienst nützlich,
da man in nicht vertrauenswürdigen Netzen wie Hotspots eine
verschlüsselte Verbindung zum Rechner daheim aufbauen und dessen
Internetverbindung nutzen könnte.
Zunächst soll das Projekt durch Browser Plug-ins für
Chrome und Firefox
umgesetzt werden. Die Entwickler der Uni Washington wollen später
weitere Browser und auch Mobilgeräte unterstützen. Auf
beiden Seiten muss das Plug-in installiert sein und während
der Nutzung laufen. Laut der Projektseite tunnelt uProxy ausschließlich
den Datenverkehr des Browsers, während andere Anwendungen die
Verbindung nicht nutzen können.
Die Erlaubnis zur Nutzung ihrer Internetverbindung können
uProxy-Nutzer über Mail oder Chat erteilen. Vertrauen ist bei
uProxy die Grundzutat, da einerseits derjenige, der seinen Anschluss
zur Verfügung stellt, darauf bauen muss, dass sein Gegenüber
keine illegale Handlungen ausübt, was auf den Anschlussinhaber
zurückfallen könnte. Andererseits muss der uProxy-Surfer
darauf vertrauen, dass sein Partner nicht abgehört wird. Nicht
geplant seien Anonymisierungsfunktionen, wie sie etwa Tor bietet.
Technisch Versierte können sich derzeit für den geschlossenen
Betatest bewerben. Die Entwickler wollen den Quellcode nach Abschluss
dieser Phase unter Apache-Lizenz stellen. Googles
Think Tank Ideas unterstützt das Projekt.
(jk, hannover)
(siehe auch Heise
News-Ticker :)
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