Ein System haben Wissenschaftler der University of Michigan (UM)
entwickelt, mit dem Datenschädlinge auf medizinischen Geräten
erkannt werden können, ohne dass es spezielle Software braucht,
berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.
Anhand subtiler Veränderungen beim Stromverbrauch der Geräte
stellt der Malware-Detektor namens WattsUpDoc
Viren- oder Würmer-Befall fest. Eine schnelle Möglichkeit
soll dies medizinischem Personal geben, problematische Hardware
zu identifizieren und vom Netz zu nehmen. Außerdem würde
sich das Verfahren für Industriecomputer eignen, die beispielsweise
zur Kraftwerkssteuerung eingesetzt werden.
Auf einer Arbeit von Kevin Fu, der die Forschungsgruppe "Sicherheit
von Medizingeräten" an der UM leitet, basiert WattsUpDoc.
Das System wurde bereits an Industrie-Workstations und einem computergesteuerten
Gerät, mit dem Medikamente in Krankenhäusern bereitet
werden, dem sogenannten Compounder, getestet. Eine modifizierte
Windows-Version
lief in beiden Fällen auf den Maschinen.
Zunächst erfasst der Malware-Detektor im Betrieb die normalen
Stromverbrauchsmuster der zu überwachenden Hardware. Das Verhalten
wurde dann im Versuch nach einer absichtlich herbeigeführten
Malware-Infektion überprüft. In 94 Prozent der Fälle
konnte WattsUpDoc ungewöhnliche Aktivitäten erkennen,
wenn es auf die jeweilige Malware trainiert war. Die Erkennungsrate
bei zuvor unbekannten Datenschädlingen lag zwischen 84 und
91 Prozent. In dem Verfahren sieht John Halamka, IT-Leiter am Beth
Israel Deaconess Medical Center, eine interessante neue Methode,
medizinische Technik zu überwachen. Der nächste Schritt
sind nun weitere Feldtests, sagt Fu. Vermutlich werde es noch ein
Jahr oder länger dauern, bis an eine Kommerzialisierung zu
denken sei.
(ts, hannover)
(siehe auch Heise
News-Ticker :)
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