Aus Brüssel hat die Telekom
für ihren VDSL-Turbo grünes Licht bekommen. Ein Sprecher
der Bundesnetzagentur
der dpa sagte am Mittwoch, die Europäische Kommission habe
die Sonderregeln für den Einsatz der Vectoring-Technik grundsätzlich
gebilligt. Gegen den jüngsten Vorschlag der Regulierungsbehörde
habe die Kommission keine ernsthaften Bedenken. Der Sprecher sagte,
die endgültige Entscheidung werde noch im August fallen.
Bis zu 100 Mbit/s lassen sich mit Vectoring aus einem VDSL-Anschluss
kitzeln. So kann die Telekom mit den Kabelnetzbetreibern mithalten,
ohne in teure Glasfaserinfrastruktur investieren zu müssen.
Daher gilt Vectoring als Dämpfer für den weiteren Breitbandausbau
in Deutschland, das bei Glasfaseranschlüssen (FTTH, FTTB) im
europäischen Vergleich weiter zurückfallen dürfte.
Die Kupferadern eines Verzweigungskabels werden beim Vectoring
auf der letzten Meile vom Kabelverzweiger (Kvz) mit Outdoor-DSLAM
zum Kundenanschluss zusammen genutzt. Die Störungen reduziert
dieses Verfahren und ermöglicht so höhere Bandbreiten
auf einer Leitungslänge von etwa 500 Metern. Der Anbieter muss
dafür allerdings die Kontrolle über das ganze Leitungsbündel
haben.
Die Bundesnetzagentur hatte im April ihren ersten Entwurf für
die Rahmenbedingungen bei Vectoring vorgelegt. Die Telekom kann
danach ihren Wettbewerbern den Zugang zur Teilnehmeranschlussleitung
(TAL) unter bestimmten Bedingungen verweigern oder auch kündigen.
Also kann Vectoring zu Lasten der Telekom-Konkurrenten gehen, die
Anschlussleitungen üblicherweise im Kvz von der Telekom übernehmen.
Denn bei konsequentem Vectoring-Ausbau ist für die Konkurrenz
kein Platz mehr im Kvz, weshalb Branchenvertreter schon von der
"Re-Monopolisierung" des Festnetzes sprachen und Nachbesserungen
forderten. Die Bundesnetzagentur hat mit ihrem im Juli noch einmal
nachgebesserten Regulierungsentwurf die größten Nöte
der Telekom-Wettbewerber gelindert und unter anderem den Bestandsschutz
verbessert.
(ts, hannover)
(siehe auch Heise
News-Ticker :)
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