Ein
entscheidender Schritt ist Hamburger Forschern auf der Suche
nach zukünftigen Datenspeichern gelungen.
Die Physiker haben es erstmals geschafft, winzig kleine magnetische
Wirbel oder Knoten, sogenannte Skyrmionen, als Datenträger
zu nutzen. Die Experimentalphysiker konnten in einem Versuch diese
Nanoknoten mit einer Information beschreiben und diese anschließend
wieder löschen. In der Fachzeitschrift "Science"
(DOI: 10.1371/journal.pone.0071365) beschreiben die Forscher der
Universität Hamburg die Arbeit. Einen Ausweg aus einer technologischen
Sackgasse könne die Technik weisen.
Aus nur wenigen Atomen bestehen Skyrmionen und bilden winzige magnetische
Wirbel oder Nanoknoten. Schon seit Jahren wird über das vor
rund 80 Jahren erstmals entdeckte Phänomen intensiv geforscht.
In Hamburg wurden nun erstmals gezielt vier Skyrmionen auf einem
Probenausschnitt erzeugt und wieder aufgelöst, wie die Forscher
berichten. Den Physikern gelang es damit, die allen Daten zugrundeliegenden
Einheiten 0 und 1 zu erzeugen. Niklas Romming, Doktorand an der
Uni Hamburg erklärt: "Die Idee vom sprichwörtlichen
Knoten im Taschentuch, um sich etwas zu merken, haben wir auf die
Speichertechnologie übertragen".
Die Forscher nutzten für ihr Experiment einen nur zwei Atomlagen
dicken Film aus Palladium und Eisen auf einen Iridium-Kristall.
Sie konnten mit Hilfe eines Rastertunnel-Mikroskops die nur wenige
Nanometer großen Skyrmionen beobachten. Die Wirbel wurden
anschließend mit einem kleinen elektrischen Strom aus einer
Mikrospritze manipuliert.
Immer kleiner werden Computer, auch die Datenträger müssen
auf immer kleinerem Raum arbeiten - und stoßen langsam an
ihre physikalischen Grenzen. Immer stärkere Wechselwirkungen
finden dabei statt, was auch zu Datenverlust führen kann. Skyrmionen
könnten demgegenüber als Speichereinheit nicht nur Platz-,
sondern auch den Energiebedarf deutlich senken.
Noch offen ist, wann die neue Technik tatsächlich in Computern,
Tablets und Smartphones stecken wird. Die Machbarkeit der neuen
Technik habe aber das Experiment bewiesen, betonen die Forscher,
darunter auch Professor Roland Wiesendanger, André Kubetzka
und Kirsten von Bergmann. Eine wichtige Hürde sei damit für
die technische Umsetzung genommen worden.
(ts, hannover)
(siehe auch Tecchannel
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