Man kann sich nicht wirklich auf die Verschlüsselung von
Windows verlassen, denn über eine weitgehend unbekannte Funktion
kann Microsoft
dem Betriebssystem jederzeit neue Stammzertifikate unterschieben.
Beliebige andere Zertifikate lassen sich dann mit solchen Stammzertifikaten
beglaubigen.
Unsichtbar im Hintergrund erfolgt das Nachladen der neuen Root-CA,
ohne Zutun des Anwenders. Auf diesem Weg könnten sich Lauscher
etwa in verschlüsselte Internetverbindungen einklinken, um
diese unbemerkt zu belauschen.
Mit Hilfe des "Automatic Root Certificates Update" erfolgt
das Nachladen von Stammzertifikaten, das Microsoft vor Jahren eingeführt
hat und bei allen Windows-Versionen standardmäßig aktiviert.
Da nicht nur der Internet Explorer, sondern auch Safari und Chrome
auf die Krypto-Infrastruktur von Windows zurückgreifen, laden
auch diese beiden Browser von Microsoft dynamisch CA-Zertifikate
nach. Eine eigene Infrastruktur nutzt Firefox und ist daher nicht
betroffen.
Über eine Gruppenrichtlinie lässt sich das automatische
Aktualisieren der Stammzertifizierungsstellen unterbinden. Dies
führt aber leicht zu Problemen, denn Microsoft liefert etwa
bei Windows 8 nur noch einen sehr reduzierten Satz an CA-Zertifikaten
mit. Schon der Aufruf der Webseite der Telekom-CA
https://www.telesec.de, der Firefox von Haus aus vertraut, führt
dann zu einem Fehler in Internet Explorer, Chrome und Safari.
(ts, hannover)
(siehe auch Heise
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