Laut einem Bericht
der Wissenschaftszeitschrift Nature haben Forscher der University
of Notre Dame in Indiana herausgefunden, dass die Iriserkennung
aufgrund des natürlichen Alterungsprozesses offenbar doch nicht
so zuverlässig ist, wie bislang angenommen. Kevin Bowyer und
Samuel Fenker haben mit handelsüblicher Iriserkennungssoftware
mehr als 20.000 Bilder von 664 Iriden verglichen. Sie wurden in
einem Zeitraum von vier Jahren aufgenommen. Dabei verglichen die
Forscher die Zuverlässigkeit der Erkennung zwischen zwei Bildern
derselben Iris, im Abstand von rund einem Monat aufgenommen und
Bilderpaaren, die im Abstand von ein, zwei oder drei Jahren aufgenommen
wurden. Mit dem Ergebnis, dass die Rate der fälschlich nicht
erkannten Bilder ("false negative") bei den mit größerem
zeitlichen Abstand aufgenommenen Bildern um 153 Prozent anstieg.
Alle Iriserkennungssysteme haben zwar eine gewisse Fehlerquote
in der Erkennung, diese hätte jedoch ohne den Alterungsprozess
der Iris bei allen Bildpaaren konstant bleiben müssen. Damit
sei eine der Werbeaussagen für Iriserkennung widerlegt, nämlich
dass eine einzige Merkmalserfassung für das ganze Leben genüge,
so Bowyer.
Laut Bowyer wird der nun festgestellte Einfluss des Alterungsprozesses
erhebliche Auswirkungen haben, da einige Länder die Iriserkennung
bereits zur Grenzkontrolle einsetzen. Dagegen sehen andere Forscher
das entspannter: Dann müsse man die Iris-Templates eben regelmäßig
aktualisieren, sagte Vijayakumar Bhagavatula Biometrie-Experte der
Carnegie Mellon University in Pittsburgh/Pennsylvania.
(ez, hannover)
(siehe auch Heise
News-Ticker :)
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