Das Internet könnte bis zum Ende dieses Jahrzehnts in Inseln
zerfallen, wenn die Einführung von IPv6 nicht weltweit rascher
angepackt wird. Das befürchtet der Chefwissenschaftler der
IP-Adressvergabestelle APNIC, Geoff Huston. Die Adressverwalter
fühlten beim 63.
Treffen des RIPE, der europäischen Schwesterorganisation
von APNIC, wieder einmal den Puls von IPv4 und IPv6 im Netz und
mussten feststellen, dass IPv6 beim Endnutzer noch nicht angekommen
ist. Huston sagte : "Wir sind bei 0,3 oder 0,4 Prozent IPv6-Anteil
am Datenverkehr und das ist schlecht."
Nach Ansicht des Australiers ist ein Faktor für die Auseinanderentwicklung
verschiedener Regionen der Welt, dass sie noch unterschiedlich lange
über freie IPv4-Reserven verfügen. Einige Regionen werden
noch zwei Jahre länger Adressen haben und sind bei der Umstellung
auf IPv6 daher noch zögerlich. Viele Experten bezeichneten
Hustons Befürchtung, dass durch die Entwicklung in unterschiedliche
Richtungen das einheitliche Internet sogar ganz verschwinden könnte,
aber als zu dramatisch.
Die Situation der Adressknappheit könnten Provider aus Sicht
mancher Experten ausnutzen, um neue Zollschranken im Netz zu errichten.
Es vielleicht keine Zufall, dass gerade Google zu einem zweiten
IPv6-Welttag im Juni 2012 aufgerufen hat. Nach dem ersten im vergangenen
Juni war der Ipv6-Anteil am Datenverkehr nur minimal gestiegen.
Inzwischen sprechen immerhin rund 39 Prozent der Backbone-Netze
und 50 Prozent aller Endgeräte IPv6.
(ez, hannover)
(siehe auch Heise
News-Ticker :)
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