Für den Quantencomputer der Zukunft hat Intel
Qubits vorgestellt, die zwar auf Halbleiterchips entstehen, aber
nicht die bisher erforderlichen, extremen Tiefsttemperaturen benötigen.
Der Chiphersteller hat gemeinsam mit seinem niederländischen
Forschungspartner QuTech jetzt in "nature"
einen technischen Durchbruch veröffentlicht: Sogenannte Spin-Qubits,
die im Labor bei 50-fach höheren Temperaturen funktionieren
als bisher von Google, IBM und Intel selbst vorgestellte Quantencomputerchips.
Die Entwicklung von Silizium-basierten Spin-Qubits lief parallel
weiter. Laut Intel ähneln diese eher einem einzelnen Elektronentransistor
und können daher auch in bewährten Fertigungsprozessen
wie Intels 300-Millimeter-Technik entstehen. Ihre Stärke besteht
darin, dass ihre Quanteneffekte wie die Superposition und die Verschaltung
zu Quantengattern auch bei bis zu 1,1 Kelvin funktionieren. Mit
ihren heißen Qubits erreichten die Forscher zunächst
eine Fehlerrate von etwas unter einem Prozent, ein Anfangserfolg.
Bei einer Funktionsfähigkeit mit über einem Kelvin sehen
die Techniker Möglichkeiten, Qubits und eine "quantenintegrierte
Verschaltung" auf einem Chip herzustellen. Dies sei ein wichtiger
Schritt auf dem Weg zu skalierbaren Systemen und der Entwicklung
von Quantencomputern
mit vielen Tausend Qubits. In der Theorie braucht ein Quantencomputer
für das Brechen einer 2048-Bit-Verschlüsselung zwar nur
etwa 4000 Qubits, aber um selbst deutlich geringere Fehlerraten
zu kompensieren, werden eben doch Hunderttausende Qubits erforderlich
sein.
(hv, hannover)
(siehe auch: Heise-News-Ticker)
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