Die WD Red Festplatten aus der Western-Digital-Familie
sind weit verbreitet, millionenfach stecken sie in privat und gewerblich
genutzten Netzwerkspeichern (NAS). Wer ein solches Laufwerk durch
ein aktuelles ersetzen muss, sollte beim Kauf aufpassen: Anders
als zuvor fertigt WD einige Modelle nun mit der Aufzeichnungstechnik
Shingled Magnetic Recording (SMR), was beim RAID-Rebuild zu Problemen
führen kann.
Laut Berichten aus dem vergangenen Jahr, gab es WD-Red-Modelle
mit der Typenbezeichnung WD*EFAX, die zwar anfangs liefen, aber
nach kurzer Zeit vom Controller aus dem RAID-Verbund geworfen wurden.
Die Datenblätter gaben keinen Hinweis auf die veränderte
Aufzeichnungstechnik. Gegenüber der Vorgängerversion WD*EFRX
bestand der einzige technische Unterschied augenscheinlich nur in
einem von 64 auf 256 MByte vergrößerten DRAM-Cache.
Gegenüber dem klassischen Aufzeichnungsverfahren Pependicular
Magnetic Recording (PMR) hat Shingled Magnetic Recording (SMR) den
Vorteil, dass die Hersteller damit etwas mehr Speicherplatz auf
eine einzelne Scheibe (Platter) zur Verfügung stellen können.
Der Schreibkopf überschreibt beim Schreibvorgang einen kleinen
Teil der zuvor geschriebenen Spur, die dadurch etwas schmaler wird.
Zum korrekten Lesen der Daten reicht die Magnetisierung jedoch aus.
Mit einer Blockgröße von 256 MByte, die jeweils in einem
Rutsch geschrieben werden, arbeiten viele SMR-Implementierungen.
Für schnellere Schreibvorgänge befinden sich dazwischen
kleinere Nicht-SMR-Zonen.
Die SMR-Aufzeichnung ist beim Lesen sowie beim Schreiben eines
konstanten Datenstroms kein Problem. Soll nun aber nur ein Bit in
einem SMR-Block nachträglich überschrieben werden, so
muss der gesamte Block neu geschrieben werden. Es müssen also
zuerst 256 MByte Daten eingelesen, verändert und dann wieder
neu geschrieben werden.
Die Laufwerks-Firmware speichert in der Praxis die veränderten
Daten allerdings wie eine SSD einfach erst einmal an einer anderen
Stelle, um sie später in einer ruhigeren Phase zu verschieben.
Probleme treten daher vor allem bei gut gefüllten und viel
genutzten Laufwerken auf.
Bei einem Rebuild eines RAID-Verbunds
kann genau das passieren, wenn eine der beteiligten Platten nach
einem Ausfall getauscht wurde.
(hv, hannover)
(siehe auch: Heise-News-Ticker)
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