Zum Vorantreiben der Forschung zu Quantencomputern haben die Fraunhofer
Gesellschaft und der Computerkonzern IBM
eine Vereinbarung unterschrieben. Im Rechenzentrum des Konzerns
in Ehningen bei Stuttgart soll demnach ein IBM-Quantencomputer der
Serie "Q System One" stationiert werden. Die Fraunhofer
Gesellschaft plant, mit dem Quantencomputer Technologie, Anwendungsszenarien
und Algorithmen zu erforschen und zudem in Wirtschaft und Wissenschaft
Kompetenzen aufzubauen.
Die Entwicklung üblicher Hochleistungscomputer nähert
sich physikalischen Grenzen: Das Konzept der Quantencomputer gilt
als Reaktion der Branche auf diese Tatsache. Im Vergleich zu den
Bits
bei herkömmlichen Rechensystemen, welche nur einen der beiden
Zustände Null oder Eins annehmen können, ist es bei den
QBits
der Quantencomputer möglich, mehrere Zustände gleichzeitig
darzustellen. Dieses Paradoxon stellt für Physiker seit jeher
eine große Herausforderung dar - gerade weil sich die QBits
schon allein bei der Messung ändern. Besonders an IBM's "Q
System One" ist daher die Fähigkeit, Quantenzustände
länger stabil zu halten. Dies macht auch eine kommerzielle
Nutzung der Systeme möglich.
Anfang 2021 soll der Quantencomputer in Ehningen in Betrieb genommen
werden. Von dem System erhoffen sich Wissenschaftler Durchbrüche
in vielen rechenintensiven Disziplinen. Dazu gehören etwa die
Erforschung neuer Medikamente, die Entwicklung künstlicher
Intelligenz oder auch die Optimierung von Logistiksystemen.
Das "Q System One" wurde bereits im Januar 2019 als erster
kommerziell nutzbarer Quantencomputer von IBM vorgestellt. Im selben
Jahr gab es auch schon die Vereinbarung zwischen der Fraunhofer
Gesellschaft und IBM, den "Q System One" nach Deutschland
zu bringen. Der zukünftige Standort des Quantencomputers war
damals jedoch noch unklar.
(jb, hannover)
(siehe auch: Heise-News-Ticker)
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